Sport: Sieg ohne Glanz
Der SV Babelsberg 03 bezwang zu Hause den Eisenhüttenstädter FC Stahl 3:1
Stand:
Der SV Babelsberg 03 bezwang zu Hause den Eisenhüttenstädter FC Stahl 3:1 Von Michael Meyer Durch ein 3:1 (1:0) daheim gegen den Eisenhüttenstädter FC Stahl behauptete Fußball-Oberligist SV Babelsberg 03 gestern Tabellenplatz zwei hinter den Amateuren von Hertha BSC, die mit dem gleichen Resultat beim VfB Lichterfelde gewannen und damit Kurs Regionalliga halten. Es war ein Nulldrei-Sieg ohne jeglichen Glanz, den 1563 Zuschauer gestern am Babelsberger Park erlebten. „Wer Realist ist, hat heute kein Hurra-Spiel erwartet, denn wir haben am Mittwoch in Rostock unnötig und auch ein bisschen unglücklich die Punkte vergeben – das sitzt natürlich noch in den Köpfen“, stellte sich SVB-Trainer Peter Ränke nach dem Abpfiff vor seine Mannschaft. Freilich hatten in den 90 Minuten davor auch ihn zahlreiche Unzulänglichkeiten im Babelsberger Spiel immer wieder an der Seitenlinie schimpfen ließen. In Halbzeit eins lief nicht viel zusammen auf Seiten des SVB, bei dem Denis Novacic (5. Gelbe Karte) und Yuzuru Okuyama (Grippe) fehlten. Dafür rückte Martin Neumann in die Startelf, der seine Sache nicht schlecht machte. Über ihn liefen zahlreiche Aktionen, doch vorn blieb zu vieles Stückwerk. Benedikt Löhr schlenzte das Leder knapp am linken Dreiangel vorbei (17.), Lau jagte die Kugel aus der Drehung knapp über die Querlatte (27.), ein Moritz-Freistoß ging links vorbei (36.). In Führung zog Nulldrei auf äußerst glückliche Art und Weise. Sören Warnick verlängerte eine Neumann-Ecke von rechts per Kopf weiter zu Moritz, und dessen Schuss von der Strafraumgrenze fälschte EFC-Kapitän Jan Schwake so ab, dass sein Schlussmann Lars Greschke die Kugel erst hinter der Torlinie erwischte – 1:0 (39.). So sahen es die Unparteiischen, so wollten es aber die mitten im Abstiegskampf stehenden Eisenhüttenstädter nicht sehen, die lautstark gegen diese Entscheidung protestierten. Trainer Harry Rath sprach nach der Partie gar von Betrug. „Es war von der Mittellinie aus zu sehen, dass der Ball nicht über der Torlinie war“, erklärte er. Um freilich einzuräumen: „Der Sieg geht sicher in Ordnung, denn Babelsberg hatte mehr vom Spiel.“ Was auch beim Stocherfußball nach der Pause, in der Ränke für Kindt seinen zweiten Linksfuß Thomas Förster brachte, der Fall war. Als Kostas Pantios nach feiner Neumann-Flanke von rechts mit mustergültigem Kopfball zum 2:0 in die lange linke Ecke traf (64.), war die Partie entschieden, obwohl sie sich in der Schlussminute noch einmal überschlug. Zunächst verkürzte Eisenhüttenstadts „Tor-des-Monats“-Schütze Norman Elsner (siehe Kasten) mit straffem Schuss von rechtsaußen auf 2:1 (89.). Dann sah EFC-Keeper Greschke die Rote Karte, weil er als letzter Mann vor dem eigenen Strafraum Löhr umrannte (90.). Und schließlich zirkelte Enrico Röver den fälligen 25-m- Freistoß aus halbrechter Position genau in den rechten Dreiangel zum 3:1-Endstand (90.). Mehr noch als die Niederlage wurmte Rath der Aussetzer seines Schlussmanns, der nun gesperrt wird. „Ich weiß noch nicht, wer am Mittwoch gegen Neustrelitz die Nummer eins ist“, erzählte er. „Wir haben für die erste und zweite Männermannschaft drei Torhüter. Aber Stefan Karls ist verletzt, Kevin Fettke trainiert wegen einer neuen Arbeitsstelle in Sachsen nicht mehr – und nun fällt auch noch Greschke aus!“ Fast wäre gestern auch Heiko Bengs ausgefallen. Babelsbergs Verteidiger blieb bei einer Aktion mit den Stollen im Rasen hängen (71.) und hatte Glück, dass er sich nur eine Bänderdehnung zuzog. „Es ist schwer, auf diesem Platz zu kombinieren“, erklärte der letztlich erleichterte Nullrei-Kapitän Patrick Moritz, und auch Coach Ränke legte den Finger in die Wunde: „Unsere Platzverhältnisse hier spotten jeder Beschreibung! Ich bitte dringend, alles zu tun, damit der Rasen zumindest mal eben wird. Der jetzige beraubt uns auch unserer spielerischen Mittel, die wir haben.“ SV Babelsberg 03: Rauch; Bengs, Bentin, Warnick; Neumann, Löhr, P. Moritz, Lücke (88. S. Moritz), Kindt (46. Förster); Pantios, Lau (76. Röver).
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