Sport: Sieger auf allen Strecken
Der Teltowkanal-Halbmarathon gewinnt – 1414 Teilnehmer. Hagen Brosius und Marita Wahl triumphieren
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Ein Gewinner stand schon vor dem Startschuss fest: die Veranstaltung selbst. 1414 Läufer und Walker hatten sich für den 10. Teltowkanal-Halbmarathon angemeldet. Damit hatten die Organisatoren vom VGD Kiebitz e.V. so viel Starter wie noch nie gewonnen: Teilnehmerrekord.
Es gibt einige Gründe, weshalb es von Jahr zur Jahr am zweiten Novembersonntag immer mehr Läufer zum Start auf die Knesebeckbrücke zieht. Für viele ist es ein schöner Abschluss des Läuferjahres, die Strecke immer am Kanal lang ist attraktiv, wenn auch nicht ganz einfach. Die Organisation und Stimmung sind super und das sportliche Angebot vielfältig: Mit dem Halbmarathon, einer 14,1- sowie 7,1-Kilometer-Distanz sowie einer 3 x 7- oder 6 x 3,-Kilometer-Staffel stehen gleich sechs Wettbewerbe zur Auswahl.
Wie im Vorjahr hatte sich Hagen Brosius (SCC Berlin) für die 21 Kilometer entschieden – und seinen Vorjahressieg verteidigt. Der ehemalige Potsdamer und Deutsche 10 000-Meter-Vize-Meister von 2012 arbeitet inzwischen bei der Audi AG in Ingolstadt an seiner Bachelor-Arbeit und an seiner beruflichen Perspektive. „Das Laufen hat derzeit nicht den ganz hohen Stellenwert“, sagt Brosius. Seine Siegerzeit von 1:14:22 Stunden verrät dennoch einen guten Fitness-Zustand. „Heute wollte ich einfach mal nur wieder eine Runde mit anderen Leuten laufen“, sagte Brosius, was er vor allem mit seinem Lauf-Kumpel Florian Schulze (USV Potsdam) machte, der mit einer Minute Rückstand Zweiter wurde. Bei den Damen durfte sich erstmals Marita Wahl von der AOK Nordost mit einer Zeit von 1:36:28 über den Titel freuen.
Die AOK Nordost sicherte sich bei den Teamstaffeln sowohl bei den Damen, als auch bei den Herren den ersten Platz. Die AOK-Sportbotschafter-Staffel mit Ex-Kanutin Fanny Fischer, Beachvolleyballer Jonathan Erdmann und Sebastian Brendel hielt sich streng an den olympischen Gedanken. „Dabeis ein ist alles“, so Kanu-Ass Sebastian Brendel. Bei den weiblichen Jugend- bzw. Schulstaffeln siegte Turbine Potsdam und bei den männlichen Staffelteams die Berlin Brandenburg International School.
Der ursprüngliche Gedanke, der bei der Gründung des Laufevents Pate stand, war das Gedenken an den Mauerfall im November 1989. So langsam verblassen die Erinnerungen an den einstigen Grenzverlauf, zu alltäglich und selbstverständlich ist der Ortswechsel von Teltow nach Steglitz-Zehlendorf. „Sicher wird der Mauerfall im kommenden Jahr zum 25. Jahrestag auch für unseren Lauf von Bedeutung sein“, meint Organisationschef Lars Weber. Das könnte nochmals für einen Teilnehmerrekord sorgen. „Aber wir sind fast am Limit“, sagt Weber. Ein Feld mit mehr als 1 500 Starter sei kaum zu bewältigen. Die Helfer waren gestern mindestens genauso erschöpft wie die Läufer. „Ich bin vollkommen leer und glücklich. Das war ein hartes Stück Arbeit für das gesamte Team“, resümierte Weber und sagt, was für einen Gewinner vollkommen üblich ist: „Eigentlich müsste jeder Helfer heute über das Siegertreppchen laufen.“
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