Sport: Siegreiche Geste
Babelsbergs Motor-Boxer liehen Schwergewicht Alex Melcher an Seelze aus – mit Erfolg
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Sie haben es letztlich doch getan und dem Bitten nachgegeben: Nachdem sich der BSK Seelze ausgerechnet vor dem letzten Kampf der 2. Box-Bundesliga mit dem Anliegen an das Babelsberger Motor-Team wandte, das Schwergewicht Alex Melcher auszuleihen, taten die Babelsberger den Niedersachsen jetzt den Gefallen. Und Melcher löste seine Aufgaben bestens – er holte im Schwergewicht für den BSK im Super-Cup gegen das Erstligateam aus Gotha die Kohlen aus dem Feuer. Nachdem er zum Auftakt Michael Werner aus dem Ring fegte, strich dieser am vergangenen Wochenende zum Rückkampf die Segel. Tino Groß, der künftig als Profi in Magdeburg boxt, ereilte das selbe Schicksal: Auch er musste sich der Babelsberger Leihgabe geschlagen geben.
„Für uns war ja alles gelaufen, so dass wir Alex ruhig ausborgen konnten“, meint Babelsbergs Motor-Manager Ralph Mantau dazu. „Das macht man schon mal unter Sportsleuten. Allerdings nicht, wenn es für einen selbst noch um viel geht.“ Und um das ging es im letzten Heimkampf am 31. März. Gerade dem Dauerrivalen wollten die Motor-Mannen da nichts schenken und zeigten ihm am Ende, wer der Herr des Rings ist.
„Zurzeit fühle ich mich einfach sehr fit“, sagt Alex Melcher, der gestern seinen 34. Geburtstag feierte. Die nächsten großen Herausforderungen warten schon auf ihn: Am 12. Mai will er sich bei den Kickbox-Weltmeisterschaften in Ingolstadt den Titel holen. Dieser fehlt ihm noch in seiner Sammlung – bis jetzt wurde er dreimal Europameister (1996, 2000 und 2005), holte vier Deutsche und sechs Internationale Deutsche Meistertitel, gewann dreimal den Deutschland-Pokal und nahm an zwei Weltmeisterschaften und einem Welt-Cup teil.
Nun soll es also der WM-Titel werden, und den muss sich der aktuelle Europameister gegen den Bosnier Senat Hadzic erkämpfen. Bevor es allerdings am Abend über zwölf Runden in den Ring geht, erleben die Zuschauer zuvor die Deutschen Meisterschaften im Vollkontakt-Kickboxen der Amateure. Innerhalb einer Sportgala bilden die Profis den Abschluss des Events. Ob mit oder ohne den begehrten WM-Gürtel: Nach der Schlacht ist für Alex Melcher erst einmal Ruhe angesagt. Tägliches Training steht für den Linksausleger dennoch auf dem Programm, und nicht zuletzt wartet auch die Arbeit im Fitness-Center, das er in der Nähe von Gifhorn betreibt, auf den Hünen.
Gern würde er ja auch wieder einmal die Reise nach Babelsberg antreten, denn an die Kampfabende im Toyota-Autohaus an der Großbeerenstraße hat er durchweg gute Erinnerungen. „Fünfmal stand ich bis jetzt für Motor im Ring, und jedes Mal bin ich als Sieger aus ihm wieder raus gegangen“, denkt Melcher zurück. Allerdings hat da ein anderes Schwergewicht noch immer ein entscheidendes Wörtchen mit zu reden. Und seinen angestammten Platz wird Vitalijus Subacius sicherlich nicht so schnell aufgeben.
Henner Mallwitz
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