
© M. Thomas/A. Klaer
Landeshauptstadt: Sigmar, Lilli und barocke Schlüpfer
Zum Museumstag am Sonntag bieten die Potsdamer Museen Führungen, Vorträge und Verführerisches
Stand:
Zu einer konzertierten Leistungsschau der Potsdamer Museen kommt es am kommenden Sonntag. Besonderer Clou: Zwischen 11 und 17 Uhr werden Potsdamern und Gästen Museumstouren mit der Postkutsche zu den einzelnen Museen angeboten. Haltepunkte sind das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HBPG), das Filmmuseum, das Naturkundemuseum und das Potsdam-Museum. Anlass ist der 32. Internationale Museumstag, an dem sich die Museen der Landeshauptstadt unter dem diesjährigen Motto „Museen und Tourismus“ beteiligen.
Eröffnet wird der Museumstag um 10 Uhr im Potsdam-Museum in der Benkertstraße 3. Den Besucher erwartet dort eine Führung durch die Sonderausstellung „Neues aus dem Atelier Eichgrün. Fotografie aus Potsdam 1890 - 1957“. Um 100 Jahre Visionen, Provisorien und die Umzüge des städtischen Museums in Potsdam geht es Jutta Götzmann und Hannes Wittenberg im Vortrag „Traumschlösser. Das Museum und seine Standorte 1909-2009“.
Ein „Fest der Evolution“ begeht das Naturkundemuseum am Sonntag anlässlich des Darwinjahres 2009. Charles Darwin und seine Evolutionstheorie stehen im Mittelpunkt des Geschehens. Neben naturkundlichen Lesungen und einer Führung durch die Sonderausstellung „Schatzkammer der Natur – 100 Jahre Naturkundemuseum“ erwarten insbesondere den jungen Besucher Begegnungen mit Regenwürmern, Schildkröten und steinalten Fossilien an der Grabungsstation. Als besonders interessantes Ausstellungsstück ist der präparierte „Sigmar“ zu sehen, der brandenburgische Schreiadler, der Schlagzeilen machte, weil er über Malta abgeschossen wurde.
In seiner ständigen Ausstellung „Land und Leute. Geschichten aus Brandenburg-Preußen“ präsentiert das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte seit kurzem die restaurierte Originalskulptur der „Minerva“ des Potsdamer Stadtschlosses. Über die Göttin Minerva und einen „neuen“ Oldtimer von 1921 wird auch in der Familienführung „Monarch, Minerva und Motoren – neue Geschichten aus Brandenburg-Preußen...“ jeweils um 11 und 12 Uhr berichtet. Darüber hinaus lädt das HBPG zu einem Besuch der Sonderausstellung „100 Jahre Kunst ohne König. Privates und öffentliches Sammeln in Potsdam“ ein.
Im Filmmuseum werden im Rahmen einer Matinee „Historische Filmschätze über Potsdam von 1910 bis 1959“ mit Live-Begleitung an der Welte-Kinoorgel vorgeführt. Die Familienausstellung „Hexe Lilli geht zum Film“ lädt die ganze Familie zu einem Bastelnachmittag in die originalen Kulissen aus dem Film ein. Zauberbücher oder eigene Szenenbilder können hier unter fachkundiger Anleitung entstehen. Die Ständige Ausstellung „Babelsberg. Gesichter einer Filmstadt“ führt durch die fast 100-jährige Geschichte der Babelsberger Studios.
Das Museum Fluxus+ in der Schiffbauergasse bietet anlässlich des Internationalen Museumstages jeweils um 14 und 17 Uhr kostenlose Museums- und Standortführungen an. Musikalisch untermalt wird der Museumsbesuch von der Fluxus-Livemusik. Für Kinder wird ein Detektivspiel angeboten, bei dem es darum geht, einem Kunstbanausen, der alles durcheinander gebracht hat, auf die Spur zu kommen.
Im Jan Bouman Haus im Holländischen Viertel geben Ausstellung und Videovorführung Auskunft über die Geschichte der holländischen Immigranten, die Bau- und Lebensweise der Bewohner und die Restaurierung des historischen Giebelhauses von 1735. Um 11 Uhr beginnt zudem ein Vortrag zu der Frage „Was trug die Dame unter ihrem Kleid?“ – Gegenstand des Interesses sind die Untergewänder der barocken Zeit.
Das Gros der Angebote zum Museumstag sind kostenlos, eine Kutschfahrt kostet je nach Fahrtlänge ein bis zwei Euro pro Person. gb
Weiteres im Internet unter:
www.potsdam.de
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