Landeshauptstadt: Ska-Festival findet statt

Babelsberg - Auch sein mittlerweile 18. Ska-Festival wird Potsdam am Wochenende im Lindenpark erleben können. Wie Dirk Harder, Vorstandsvorsitzender des Lindenpark e.V., gestern gegenüber den PNN sagte, werde erst kommende Woche ein Insolvenzverwalter durch das Amtsgericht Potsdam für den verschuldeten Verein eingesetzt. „Für das traditionelle, zweitägige Ska-Festival haben wir einen Unterstützer gefunden, so dass alles wie geplant stattfinden kann“, sagte Harder.

Am Freitag hatte Harder beim Amtsgericht Potsdam einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens eingereicht. Nachdem die Verhandlungen mit der Mittelbrandenburgischen Sparkasse um einen Sanierungskredit in Höhe von 250 000 Euro gescheitert war, sah sich Harder wegen der Zahlungsunfähigkeit des Vereins zu diesem Schritt gezwungen. Harder hatte im April 2006 den Vorsitz und die Geschäftsführung des Lindenpark e.V. übernommen und in den vergangenen zwei Jahren versucht, den Verein wieder wirtschaftlich auf Kurs zu bringen. Unter der langjährigen Geschäftsführerin, Vereinsvorsitzende und heutigen Stadtverordneten für das Bürgerbündnis, Monika Keilholz, hatte der Lindenpark e.V. Schulden von knapp einer Million Euro bei 30 Gläubigern angehäuft. Von der möglichen Insolvenz sind neben dem gleichnamigen Veranstaltungshaus in der Stahnsdorfer Straße, der Jugendclub „j.w.d.“ auf dem Gelände des Lindenpark e.V., die Sternwerkstatt in der Jagdhausstraße und das für die zwei Jugendsozialarbeiter des ehemaligen Jugendclubs S 13 in der Holzmarktstraße angemietete Ladengeschäft betroffen. Derzeit hat der Verein 25 Mitarbeiter, darunter fünf Auszubildende (PNN berichteten).

„Wir haben in den vergangenen Tagen viel Zuspruch und Unterstützungsangebote im kleineren Rahmen erhalten“, sagte Dirk Harder. Doch auf den erlösenden Anruf eines Großsponsors wartet er noch immer. Harder hofft, dass eine Lösung zugunsten des Lindenpark e.V. gefunden wird. Die Stadt hatte hier ihre Unterstützung zugesagt. „Derzeit sind wir alle in Abwarthaltung“, so Harder. Denn erst mit dem Insolvenzverwalter wird sich zeigen, wie es mit dem Verein weitergehen wird. Dirk Becker

Dirk Becker