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Landeshauptstadt: Skaten für das Ego

Nach Umzug stellen die Wildwuchs-Sozialarbeiter ihre neuen Jugendaktionen vor

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Eigentlich ist es eine unspektakuläre Nachricht: Mit der Einweihung einer Dusche haben die Jugendsozialarbeiter vom „Wildwuchs“-Streetwork ihr neues Hauptquartier in der Posthofstraße fertig eingerichtet. In der Dusche können sich junge Leute, die auf der Straße oder in Abrisshäusern leben, einmal richtig waschen – vor oder nach der Beratung durch die Sozialarbeiter.

Neben dem nun abgeschlossenen Umzug von der Villa „Wildwuchs“ ins neue Domizil hat sich inzwischen auch das stark veränderte Team neu aufgestellt. So bietet die neue Mitarbeiterin Mareen Müller ab Juli einen Kletterkurs für Jugendliche. Schon jetzt begonnen haben Trainingskurse für Inline Skating, Treffpunkt ist immer mittwochs um 17 Uhr am Luisenplatz: „Hier sollen auch Anfänger mitmachen“, sagt die neue Wildwuchs-Chefin Mirjam Kieser. Ziel für die Teilnehmer soll sein, beim Fläming Skate vom 19. bis zum 21. September über 100 Kilometer rollend zu bewältigen. Es sind typische Projekte für die Streetworker, wie sie sagen: Solche Aktionen sollen das Selbstwertgefühl junger Leute stärken, sie sollen trotz Problemen an sich glauben.

Einer der besonderen Mitarbeiter im „Wildwuchs“-Team ist Waldemar Jungbluth. Der gebürtige Russe ist nach eigenen Worten in Potsdam inzwischen einer der wichtigen Ansprechpartner junger Russlanddeutscher. In der Vergangenheit war gerade diese Gruppe junger Menschen durch häufigen Drogenkonsum aufgefallen. Gleichzeitig beherrschten viele kaum die deutsche Sprache. Mit seinen Projekten will Jungbluth dagegen wirken: Sei es jeden Freitagnachmittag beim Floßbau oder samstags in der Mittagszeit beim Fußball im Lustgarten.

Als weitere besondere Termine sind von den „Wildwuchs“-Sozialarbeitern zwischen dem 11. und 13. Juli ein Angelwochenende für Mädchen geplant – sowie am 29. August ein Volleyballturnier im Strandbad Babelsberg. Ebenso soll eine Breakdance-Gruppe gegründet werden – als weiteres Projekt neben der normalen Straßenarbeit. Denn jeden Tag sind die Sozialarbeiter von Wildwuchs mit ihrem Kleinbus in Potsdamer Stadtgebieten unterwegs, um mit Jugendcliquen auf Straßen ins Gespräch zu kommen.HK

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