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Landeshauptstadt: „So stell“ ich mir den Himmel vor“ Pfarrer Hering erzählt von seinem Jakobsweg

Auch er war dann mal weg. Allerdings einige Jahre nach Hape Kerkeling beschritt Wolfgang Hering, Pfarrer im Ruhestand den Jakobsweg.

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Auch er war dann mal weg. Allerdings einige Jahre nach Hape Kerkeling beschritt Wolfgang Hering, Pfarrer im Ruhestand den Jakobsweg. Er war gerade pensioniert worden und wollte Abstand gewinnen von der Gemeinde St. Nikolai, von der Verantwortung. Gefunden hat er ein Stück Himmel. Über die Erfahrung seines Lebens sowie die spirituellen Erkenntnisse auf dem Weg nach Santiago de Compostela berichtet der Wanderer Hering am kommenden Sonntag um 20 Uhr in der Nikolaikirche.

Nahezu ohne Vorbereitung und völlig untrainiert brachen Wolfgang Hering und Werner Knieß im Mai 2004 auf. Nicht nur die tägliche Wegstrecke von rund 20 Kilometern sei anstrengend gewesen, auch die Nahrungsbeschaffung, die Schlacht um die Kochtöpfe in den Quartieren und die Nächte, „die wir in einem Raum mit acht oder gar in Schlafsälen mit bis zu 70 Pilgern verbrachten“, erzählt der Theologe. Darunter sei immer einer der schnarcht, immer einer, der die schweren Holztüren knallt. Die einen wollen bei geschlossenem Fenster schlafen, die anderen brauchen frische Luft. „Es gewann, wer am längsten aufblieb“, sagt Hering. Geschwächt, ausgezehrt und am Ende ihrer Kräfte erreichten die beiden nach fünf Wochen die spanische Pilgerstadt Santiago de Compostela. „Wir umarmten fremde Menschen, lachten, waren glückseelig“, erinnert sich der pensionierte Pfarrer. „Was anstrengend ist, ist am Ende schön“, sagt er. Dennoch sei der Weg nicht alles. „Man muss ein Ziel haben.“ Seines sei der Himmel. Und den erreiche man nur durch Mühen, verlässliche Weggefährten und eine gute Wegweisung. Das Pilgern in Spanien habe ihn deshalb in diesem Lebensweg, der durch Gottes Wort gewiesen werde, bestärkt. „Auch im Himmel werden wir uns vor Freude in den Armen liegen.“ Nicola Klusemann

In der Reihe „Wort und Musik“ berichtet Pfarrer i.R. Wolfgang Hering am Sonntag, dem 14. Januar, um 20 Uhr in der Nikolaikirche von seinen Erlebnissen und Erkenntnissen auf dem Jakobsweg

Nicola Klusemann

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