ATLAS: Sofort handeln!

Um es vorweg zu sagen: Die Bundesrepublik Deutschland wird heutzutage ihrer kulturpolitischen Verantwortung zur Wahrung des architektonischen Erbes in guter Weise gerecht. Erinnert sei hier an die vielen Millionen für das Sonderprogramm zur Sanierung der preußischen Schlösser oder an die Hilfe für den Innenausbau des Lepsius-Hauses. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es eine Zeit gab, als der Bund insbesondere in Ostdeutschland in dieser Frage versagte. Das Satzkorner Barockschlösschen steht heute mutmaßlich unmittelbar vor dem Einsturz. Dabei war es bis vor 15 Jahren noch in leidlichem Zustand – bis zur Übernahme durch die vom Bund eingesetzte Treuhand-Anstalt, die es verscherbelte. Das Ergebnis dieser „treuhändlerischen Vermögensverwaltung“ kann besichtigt werden. Aber nicht mehr lange. Es gilt zu handeln! Das Gutshaus befindet sich seit der Eingemeindung innerhalb der Grenzen der Schlösserstadt Potsdam. Sein Verlust ginge mit einem Imageschaden für Potsdam einher – nicht nur bundesweit oder international, sondern auch bei den Menschen im Potsdamer Norden. Die Stadt kann jetzt nur eines tun: Umgehend das Mittel der so genannten Ersatzvornahme anwenden, das Schlösschen retten und die Kosten der Eigentümerin in Rechnung stellen.