Von Jan Brunzlow, Hannover: Software-Firma ausgezeichnet
Goldenes Siegel an „excentos“ auf der Cebit verliehen / Unternehmen stellt neue Online-Anwendungen vor
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Es muss nicht zwingend Potsdam sein. Es wäre jeder andere Standort in Europa möglich, um das Produkt zu kreieren, das Ole Tangermann und Nikolaus Kühn anbieten. Sie sitzen mit ihrer Software-Firma „excentos“ und den 20 Mitarbeitern dennoch in der Hebbelstraße in Potsdam und werden immer erfolgreicher. Auf der Cebit in Hannover ist das Unternehmen nun mit dem „Seal of e-Excellence“ in Gold ausgezeichnet worden. Ein seit 2003 verliehenes Siegel für außergewöhnliche Erfolge durch besondere Marketingstrategien.
„Wir sind sehr froh über diese Auszeichnung und stolz darauf, uns im internationalen Vergleich so gut behauptet zu haben“, erklärte Ole Tangermann. Er ist einer der beiden Geschäftsführer, die das Unternehmen vor drei Jahren gegründet haben. Inzwischen zählen die Firmen „Brother“, „Toshiba“ und „Bosch Siemens Hausgeräte“ zu den Kunden. Ihre Leistung erbringen sie virtuell. Die Firma bietet Produktberatungen im Internet an. Beispielsweise für einen Snowboard-Onlinehandel. Bislang haben die potenziellen Käufer über eine Suchfunktion sich zu den Produkten hinführen lassen, erklärt Nikolaus Kühn. Er präsentiert die Software und Beratungstechnik am Stand der Cebit in Halle 6. Käufer suchen sich in den Listen Produkte aus und grenzen dadurch die Suche ein. Jetzt hat Kühn ein neues Projekt auf der Cebit. „Sag uns, was du willst“ heißt es. Der Onlinekunde gibt in ein Suchfeld verschiedene Begriffe ein und bekommt das Produkt angezeigt, was seinen Suchkriterien am nächsten kommt. „Es ist der Einstieg in die Freitextsuche“ für Onlineshops, sagt Kühn. Und wer sein Produkt gefunden hat, kann sich dies im pdf-Format anschauen, speichern und ausdrucken. Es soll die Kundenbindung erhöhen, wirbt das Unternehmen für seine neue Anwendung.
Die Neuerungen und Weiterentwicklungen, die die Mitarbeiter von „excentos“ realisieren, werden den Kunden angeboten. Auch auf der Cebit. Allerdings gilt die Messe-Präsenz vor allem um Geschäftskontakte zu pflegen, sagt Kühn. Laufkundschaft gebe es weniger, obwohl der kleine Stand in der Mitte der Halle nicht schwer zu finden ist. Schnell wird klar, welche Firma hier mit welchem Angebot für sich und ihre Produkte wirbt.
Es ist eine der wenigen Potsdamer Firmen in diesem Jahr auf der Cebit, die kleiner als in den Vorjahren ist. Kühn und Tangermann sind zum dritten Mal mit ihrem Unternehmen auf der Messe. Deutlich öfter sind Frauke Weichhardt und Christian Fillies mit ihrer Firma „Semtation“ auf der Messe gewesen. Sie bieten das Produkt „SemTalk“ an, eine Software zur Erweiterung anderer Anwenderprogramme. Die Delegation der Landesregierung Brandenburg war gestern auch bei ihnen am Messestand, eine von einem Dutzend Stationen des Wirtschaftsstaatssekretärs Henning Heidemanns.
Die Potsdamer Unternehmen verbindet nicht nur die Branche, sondern auch ein Problem: Gute IT-Fachkräfte seien schwer zu finden, sagt Kühn. Und auch Frauke Weichhardt habe zuletzt mit ihrem Geschäftspartner lange suchen müssen und sei nur mit Abstrichen fündig geworden. Dies sei allerdings an anderen Standorten in Deutschlands auch der Fall. Die Uni- und Wissenschaftsdichte der Region Berlin-Potsdam sei da sogar noch ein Vorteil. Am wichtigsten findet Kühn allerdings ein gutes Produkt zu haben – und ein gutes Firmenklima.
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