Landeshauptstadt: Solarenergie als Exportschlager für Lettland
Besuch aus Riga in der Pro-Potsdam-Energiezentrale in der Grünstraße / EU-Projekt endet in Potsdam
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Babelsberg - Vor drei Jahren war es noch ein Musterprojekt – inzwischen betreibt die Pro Potsdam fünf Solarenergiezentralen. Jene erste versorgt 100 Wohnungen in der Grün- und in der Großbeerenstraße. 35 Prozent Nutzungsgrad, eine durchschnittliche Heiz- und Warmwasserkostenersparnis von 57 Cent pro Quadratmeter – das Rezept funktioniert offenbar so gut, dass man sich selbst im Baltikum dafür interessiert.
Gestern ließ sich Benita Freliha, im Rat der Stadt Riga zuständig für erneuerbare Energien, die Anlage erklären. Die Lettin arbeitet im EU-Projekt Urb. Energy mit, das sich mit Energieeffizienz bei der Stadtentwicklung beschäftigt. Von der Solarenergieanlage, mit der die Vorgaben der Energiesparverordnung um 30 Prozent unterschritten werden konnten, war Frehila begeistert. Sie wünsche sich für Riga ebenfalls so ein Pilotprojekt, sagte sie. Der Sanierungsbedarf in Lettlands Hauptstadt sei sehr groß, doch oft gehörten die Wohnungen vielen verschiedenen Eigentümern, was die Instandsetzung eines Wohnhauses sehr erschwere.
Lettland ist noch bei einem anderen EU-Projekt mit im Boot: Longlife heißt es und hat das ehrgeizige Ziel, de facto das perfekte Haus zu entwickeln – nachhaltig, langlebig und energiesparend. Daran sind auch Experten der Pro Potsdam beteiligt. Insgesamt gibt es drei Teams, die sich mit verschiedenen Aspekten des Themas befassen. Das Potsdamer Bauunternehmen ist in jener Mannschaft vertreten, die sich mit der Minimierung von Bau- und Betriebskosten beschäftigt und versucht, möglichst exakt die Lebenszykluskosten eines Gebäudes zu errechnen, jene Zeitspanne also, bevor es wieder saniert oder abgerissen werden müsste. Die Abschlusskonferenz für das EU-Projekt Longlife soll Anfang November in Potsdam stattfinden. Dann soll auch das Konzept für das perfekte nachhaltige Wohngebäude vorgestellt werden. pee
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