Landeshauptstadt: Soldaten und Zivis

Innenstadt - Rekruten, Zivildienstleistende, aktive Offiziere, Reservisten und Kommunalpolitiker. Es ist schon eine interessante Mischung, die Oberbürgermeister Jann Jakobs seit sechs Jahren zum Weihnachtstreffen im Stadthaus begrüßt. Rund 30 Teilnehmer kamen gestern zu dem Empfang in den Blauen Salon, mit dem die Stadtverwaltung sich traditionell bei der Bundeswehr und Potsdamer Zivildienstleistenden für ihre Dienste bedankt.

In einer Ansprache sagte Jann Jakobs, es sei sehr genau abzuwägen, ob Wehr- und Zivildienst abgeschafft, oder beibehalten werden müssten. „Allein mit Blick auf die Arbeit der Zivildienstleistenden im sozialen Bereich müssen erst bezahlbare Alternativen vorlegt werden, bevor man eine Abschaffung diskutiert“, so Jakobs.

Der Oberbürgermeister dankte der Bundeswehr auch für die gute Zusammenarbeit bei der Evakuierung des Klinikums Ernst von Bergmann wegen einer Bombenentschärfung Ende Oktober. Um die Kommunikation zwischen den Teilnehmern anzukurbeln, war der Empfang im Vorjahr in den Blauen Salon verlegt worden. Auf Initiative von Jakobs kamen zumindest an einem Tisch „Zivis“ und Rekruten ins Gespräch.

Oberstleutnant Peter Piecha vom Verteidigungsbezirkskommando in der Havelland-Kaserne sagte, dass die Stellen der rund 1200 Soldaten in Potsdam mittelfristig gesichert seien. Wie viele der 600 Stellen für Zivilangestellte durch die Auflösung des Kreiswehrersatzamtes bis 2008 wegfallen, konnte er nicht sagen.

Die Soldaten arbeiten unter anderem im Bundeswehr-Einsatzführungskommando in der Geltower Henning-von- Tresckow-Kaserne. Die Bundesregierung hatte das Kommando 2001 aufgestellt, um die internationalen Einsätze der Bundeswehr besser koordinieren zu können. Piecha sagte, dass von Geltow aus auch Kontakt zu rund 50 Soldaten im Erdbebengebiet von Pakistan gehalten wird. Fünf Bundeswehrhubschrauber nehmen dort an einer internationalen Hilfsaktion für die rund drei Millionen Erdbebenopfer im Grenzgebiet zu Indien teil. hd