PRO & Contra: Soll der Weihnachtsmarkt in der Brandenburger bleiben?
Der diesjährige Weihnachtsmarkt ist noch gar nicht zu Ende, da gibt es schon Vorschläge, den vorweihnachtlichen Basar im kommenden Jahr auf dem Bassinplatz oder im Lustgarten zu veranstalten. Sicher mag es dafür Gründe geben und man kann sicher auch darüber streiten, ob das, was in der Brandenburger Straße derzeit geschieht, den Namen Weihnachtsmarkt verdient.
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Der diesjährige Weihnachtsmarkt ist noch gar nicht zu Ende, da gibt es schon Vorschläge, den vorweihnachtlichen Basar im kommenden Jahr auf dem Bassinplatz oder im Lustgarten zu veranstalten. Sicher mag es dafür Gründe geben und man kann sicher auch darüber streiten, ob das, was in der Brandenburger Straße derzeit geschieht, den Namen Weihnachtsmarkt verdient. Die Veranstalter sollten sich im Nachhinein auch überlegen, ob man nicht doch besser auf einige der Stände hätten verzichten sollen. Doch trotz aller Kritik: Der Potsdamer Weihnachtsmarkt gehört in die Brandenburger Straße. Ja, die große romantische Stimmung will nur schwer aufkommen. Doch muss ein (Weihnachts)Markt dieses Kriterium erfüllen? Die Veranstalter haben doch anderes im Sinn: Umsatz. Das Bedürfnis der Gäste nach Glühwein und Bratwurst, dem Einkauf von Geschenken und Geselligkeit soll befriedigt werden. Niemand wird dazu gezwungen, sich dies anzutun – hinter den Buden ist genügend Platz, sich der Tretmühle in der Mitte der Straße zu entziehen. Und dass der Menschenauflauf in manchen Stunden beinahe bedrohliche Züge annimmt, spricht ja nur dafür, dass die Botschaft angekommen ist. Dies werden hoffentlich auch die Händler am Ende mit klingender Münze registrieren. Denn die vielen Buden sind keine Konkurrenz, sondern Antreiber des eigentlichen Weihnachtsgeschäftes in der City. Die Einkaufsmeile bekommt mit dem Weihnachtsmarkt überhaupt erst eine Chance gegen die großen Einkaufstempel. Damit das auch im nächsten Jahr gelingen kann, sollte der Weihnachtsmarkt in der Brandenburger bleiben – vielleicht doch mit noch etwas mehr Besinnlichkeit. Michel Erbach
Es ist zu viel Eile auf der Meile: Auf der Brandenburger Straße wollen die einen stets von hier nach da und die anderen nehmen den umgekehrten Weg. Es entsteht zumindestens in den Zeiten des Weihnachtsmarktes keine Aufenthaltsqualität. Erst vor dem Brandenburger Tor lädt eine Kulisse der Romantik zum Verweilen ein – da ist der Weihnachtsmarkt in der Brandenburger aber schon zu Ende. Nun sind alternative Standorte im Gespräch, der Bassinplatz, der Alte Markt. Wahrscheinlich würde eine solche Variante sogar den Intentionen der Ladenbesitzer in der Brandenburger Straße entgegen kommen, denn viele ihrer Kunden klagen darüber, dass die Schaufenster und Eingänge durch die Weihnachtsbuden verstellt sind. Ein Weihnachtsmarkt auf dem Bassinplatz hätte den Vorteil, direkt an das Einkaufsviertel zu grenzen. Shopping-Willige könnten sowohl hier als auch dort auf die Suche nach Geschenken, Genüssen oder Erlebnissen gehen. Zudem könnte ein jeder auf dem Bassinplatz umher schlendern, ohne dabei die halbe Innenstadt durchqueren zu müssen. Es steht ja in der Brandenburger Straße immer auch der Rückweg an – wieder vorbei an den bereits gesehenen Buden. Ein Alternative wäre auch der Alte Markt, wo sich der Weihnachtsmarkt zu DDR-Zeiten bisweilen befand. Heute ist er saniert, tiefer gelegt und mit dem wiedererrichteten Fortuna-Portal eine Augenweide. Bei Schneefall kommt dort Märchen-Stimmung auf. Die Romantik-Punkte erringt klar der Alte Markt. Freilich müssten dann die Buden stark an Qualität gewinnen, das angebotene Sortiment ebenso. Plastik-Tinnef passt nicht auf den königlichen Vorplatz. Guido Berg
Michel Erbach
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