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PRO & Contra: Soll die Kulturhauptstadt GmbH erhalten bleiben?

PRO & Contra Die Kulturhauptstadt Potsdam 2010 GmbH nach der gescheiterten Bewerbung als europäische Kulturhauptstadt aufzulösen wäre der einfachste Schritt. Doch weshalb sollten wir auf die Erfahrungen, das Knowhow und die vielen Kontakte verzichten, auf die die Mitarbeiter der GmbH verweisen können?

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PRO & Contra Die Kulturhauptstadt Potsdam 2010 GmbH nach der gescheiterten Bewerbung als europäische Kulturhauptstadt aufzulösen wäre der einfachste Schritt. Doch weshalb sollten wir auf die Erfahrungen, das Knowhow und die vielen Kontakte verzichten, auf die die Mitarbeiter der GmbH verweisen können? Dieser Schatz wäre unwiederbringlich verloren. Der Etat für dieses Jahr steht ohnehin, eine Reihe von Projekten soll noch umgesetzt werden. Die vielen Komplimente, die Potsdam bei der Absage der Jury erhielt, sind zudem nur ein Zeichen dafür, dass die Botschaft, die die Kulturhauptstadt GmbH vermitteln sollte, offenbar angekommen ist: Potsdam ist bereits eine Kultur(haupt)stadt. Das Kulturhauptstadt-Team sollte daher weitermachen, aber nur mit einer Aufgabe: professionelle Vermarktung der kulturellen Leistungen und der kulturellen Leistungsfähigkeit der Landeshauptstadt – als Kulturstadt Potsdam GmbH. Über Konzept, Etat und Personal muss sicher diskutiert werden. Doch Potsdam braucht mehr Touristen, mehr Tages- bzw. Abendbesucher aus Berlin. Eine Kulturstadt Potsdam GmbH kann dies schaffen. Zudem könnte diese GmbH auch in der Potsdamer Kulturszene selbst Impulse setzen: Synergien nutzen, Reibungsverluste mindern. So entsteht auch genau das Angebot, das sich dann gut vermarkten lässt. Michael Erbach Die Kulturhauptstadt GmbH sollte abgewickelt werden. Grund dafür ist weniger die bisher geleistete Arbeit der Bewerbungs-Vermarkter. An ihr ließe sich zwar Kritik üben, doch diese ist nicht maßgeblich. Entscheidend ist, dass Potsdam kein eigenständiges Kulturmarketing benötigt. Ein Konzept dafür zu erstellen sollte ausreichen, die Umsetzung dessen könnte auf mindestens drei Schultern verteilt werden: die touristische Vermarktung der Kulturveranstatungen sollte der Potsdam Tourismus Service übernehmen, weiteres Werben könnte dem städtischen Bereich Kommunikation & Marketing übertragen werden, fachlich einsetzen sollte sich der Fachbereich Kultur. Natürlich ist dabei eine präzise Koordination gefragt, doch diese könnte bereits mit einem kleinen Teil des derzeitigen Etats der Kulturhauptstadt GmbH finanziert werden. Zu beachten ist auch, dass schon jetzt die einzelnen Kulturinstitutionen für sich werben, Broschüren und Programme erstellen, Internetseiten betreiben. Somit kann sich ein gar weltweites Marketing allein mit der die Stadt überspannenden Kultur beschäftigen – was dann in den Bereich der touristischen Vermarktung fiele, die ja bereits jetzt mit Kultur-Höhepunkten locken möchte. Sinnvoll erscheint auch eine Einbindung in die jährlichen „Kulturland Brandenburg“-Themen. Sabine Schicketanz

Michael Erbach

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