Von Peter Tiede Von Jan Brunzlow: Sollen die Vereine bezahlen? PRO Contra
Stellen wir uns eine Metzgerei vor: Ein Kunde kommt, will Wurst, bekommt sie, muss sie aber nicht bezahlen. Es sei denn, er legte die Wurst auf ein Brötchen, verkauft dies und macht damit dann noch Gewinn.
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Stellen wir uns eine Metzgerei vor: Ein Kunde kommt, will Wurst, bekommt sie, muss sie aber nicht bezahlen. Es sei denn, er legte die Wurst auf ein Brötchen, verkauft dies und macht damit dann noch Gewinn. Aber auch dann müsste er die Wurst nicht so richtig bezahlen sondern nur einen Teil des Gewinnes an den Metzger weiterreichen. Sagen wir, die Wurst ist 30 Cent wert, der Kunde macht mit dem Brötchen aber nur 20 Cent Plus – weil er es einfach zu billig verkauft – dann hat der Metzger: Pech. Denn natürlich bekommt er nicht die 20 Cent Gewinn aus dem Wurstbrötchengeschäft – einen Teil muss ja noch der Bäcker bekommen und der Brötchenschmierer will ja auch noch was – und Butter war ja auch noch drauf
Macht doch keiner? Geht es nach den Plänen, den Vereinen die neue Halle kostenlos zu überlassen und sich nur an eventuellen Einnahmen irgendwie beteiligen zu lassen, dann soll genau das Pro Potsdam machen. Das Luftschiffhafen-Gelände entwickeln, die Halle bauen (bezahlt aus Steuermitteln) und den Unterhalt bezahlen – und dann einfach hoffen, dass bei den Vereinen am Ende etwas übrig bleibt. Ohne, dass die städtische Firma auch nur Einfluss hätte auf die Verteilung von Sponsorengeldern oder anderen Einnahmen; ohne ein Mitspracherecht bei Ausgaben. Sportpolitisch mag das verständlich sein. Betriebswirtschaftlich ist das Irrsinn. Pro Potsdam ist ein Unternehmen.
Will die Politik also Vereine noch mehr subventionieren, dann soll sie es aus eigener Tasche machen, nicht über den Umweg einer Stadt-Firma. Will sie, dass Pro Potsdam das macht, dann nur über einen Sponsorenvertrag. Offen und transparent – auch einmal in Potsdam. Macht der Dorf-Metzger auch so.
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