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Landeshauptstadt: Sommerlokal im Forsthaus Südtor

Hotel Bayrisches Haus lässt Persius-Gebäude an der B1 ausbauen und stilwidrige Einbauten entfernen

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Hotel Bayrisches Haus lässt Persius-Gebäude an der B1 ausbauen und stilwidrige Einbauten entfernen Von Erhart Hohenstein Wildpark – Das leer stehende und vom Verfall bedrohte Forsthaus Südtor an der Chaussee nach Geltow wurde vor kurzem eingerüstet. Das Hotel Bayrisches Haus, das das Gebäude vor einigen Jahren von der Treuhand-Liegenschaftsgesellschaft erworben hatte, will hier ein Bistro einrichten. Damit wird ein wichtiges Baudenkmal gerettet und einer neuen Nutzung zugeführt. Wie Geschäftsführerin Gertrud Schmack den PNN erläuterte, soll das Forsthaus in Abstimmung mit der Potsdamer Denkmalpflege originalgerecht restauriert werden. Die Arbeiten beginnen mit der Dachsanierung. Die unverputzte gelbliche Klinkerfassade wird von Graffiti-Schmierereien gereinigt und wiederhergestellt. Auch die Innenausstattung, so die Reste alter Wandmalereien, wird weitgehend erhalten. Rückgängig gemacht werden stilwidrige spätere Einbauten. Während des Leerstands hat das Haus stark unter Vandalismus gelitten. So wurden alle Kachelöfen zerschlagen. Für die Neuausstattung sollen u.a. eingelagerte historische Möbel aus dem Bayrischen Haus wiederverwendet werden. Auch stilvolles altes Geschirr ist noch vorhanden. Das Gebäude besitzt im Erdgeschoss lediglich zwei Räume und einen Erker, die für das Bistro genutzt werden können. Es wird deshalb nur etwa 30 Plätze haben. Dazu kommen Küche,Toiletten und andere Nebenräume. Wie Geschäftsführerin Gertrud Schmack unterstrich, erfordert die neue Nutzung keine größeren Eingriffe in die ursprüngliche Raumstruktur. Im Biergarten sollen etwa 60 Gäste Platz finden. Die beiden Zimmer im Obergeschoss werden zu Konferenzräumen hergerichtet. Das Vorhaben hat einen Umfang von etwa zwei Millionen Euro. Spätestens im nächsten Sommer soll das Bistro öffnen. Das es direkt an der Bundesstraße 1 liegt und Parkmöglichkeiten bietet, hofft die Geschäftsführerin auf eine guten Auslastung. Auch für Spaziergänger könnte es ein lohnendes Ziel werden. Das Südtor wurde als eines von drei Forsthäusern an den Eingängen zum Wildpark gebaut, zu dem ab 1841 ein Teil des Waldgebietes Pirschheide eingefriedet worden war. Die landschaftliche Gestaltung übernahm im Auftrag König Friedrich Wilhelms IV. Peter Joseph Lenné, die Bauten wurden von Ludwig Persius entworfen. Dazu zählen neben dem zentral im Wildpark gelegenen Hegemeisterhaus (heute Waldschule) die Forsthäuser an den Eingängen Südtor, Sanssouci-Tor (heute Tierklinik/Tierheim) und Westtor (Wohnhaus). 1847 kam das von Hesse entworfene Bayrische Haus (heute Hotel) als Teehaus für das Königspaar hinzu.

Erhart Hohenstein

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