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Traf zuletzt sechsmal. Marvin Sommer will mit dem VfL nun Düsseldorf schlagen.

© Möldner

Sport: Sommers Sechser in Schwerin

Am Freitag will der Linksaußen mit dem VfL Potsdam daheim Düsseldorf schlagen

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Wenn Marvin Sommer mal richtig entspannen will, stellt er sich vor eine Leinwand und malt mit Ölfarben. Mehr öffentliche Aufmerksamkeit genießt der 19-Jährige allerdings, wenn er für den Handball- Zweitligisten VfL Potsdam erfolgreich auf Torejagd geht. Am vergangenen Samstag gelang ihm dies, als er bei der 26:31-Niederlage des VfL bei Post Schwerin treffsicherster Potsdamer war und gleich sechs seiner bisher acht Tore in dieser Liga-Saison erzielte. Ähnliches erhofft sich der Linksaußen am morgigen Freitag. Dann empfängt sein derzeit auf Platz 10 stehendes Team um 18 Uhr in der Sporthalle Heinrich- Mann-Allee mit der HSG Düsseldorf den momentanen 18. der Tabelle. „Ob ich dann wieder so oft treffe, ist mir eigentlich egal. Wichtiger ist, dass wir gewinnen“, sagt der mit 1,79 Metern kleinste Spieler des Potsdamer Zweitliga-Teams.

Gleichwohl verhehlt Marvin Sommer nicht seine Freude über seine sechs Tore in Schwerin. „Endlich habe ich es mal hinbekommen, dass der Kopf mitspielt. Dass am Samstag gleich mein erster Wurf drin war, war eminent wichtig. Dann saßen auch die nächsten“, so der derzeit Jüngste der Mannschaft, der in Belzig groß wurde, beim dortigen MBSV mit dem Handball begann, 2004 an die Potsdamer Sportschule kam, hier in diesem Jahr sein Abitur ablegte und demnächst ein Design-Studium beginnen will. Als seine Stärken nennt er, „dass ich relativ schnell bin, ordentlich springen kann und technisch gut bin.“ Andererseits sei er „nicht der supermuskuläre Typ“, sagt Sommer selbst. „Kräftemäßig muss ich noch zulegen.“

Sein Trainer Rüdiger Bones freut sich ebenfalls über Sommers Sechser in Schwerin. „Es war wichtig, dass wir auf dieser Seite wieder ordentliche Leistungen anbieten konnten. Das ist gut für die Mannschaft und auch für Marvin selbst, der auf einem guten Weg ist. Das muss er aber jetzt in den nächsten Spielen bekräftigen, und auch Florian Schugardt muss auf Linksaußen wieder an seine alte Leistungsfähigkeit herankommen.“

Mit Düsseldorf erwartet Bones morgen „ein Top-Team“, so der Coach. „Deren Stamm sind erstligaerfahrene Spieler, dazu haben sie junge Wilde, die vor wenigen Jahren Deutscher A-Jugend-Meister wurden. Uns erwartet eine sehr, sehr schwere Aufgabe.“ Immerhin verpasste die HSG Düsseldorf in der vergangenen Saison als Dritter der 2. Liga Süd nur knapp die sofortige Rückkehr in die erste Liga, der die Rheinländer insgesamt 15 Jahre angehörten. Im Sommer kamen unter anderem Rechtsaußen Tim Bauer vom spanischen CB Puerto de Sagunto sowie die Rückraumspieler Emir Arnarson vom isländischen Valur HK und Alexander Auerbach vom HSC Coburg, der in der vergangenen Saison mit 244 Treffern Torschützenkönig der 2. Liga Süd war.

An solche Werten denkt Marwin Sommer – der 2009 drei Testspiele mit der Jugend-Nationalmannschaft bestritt, wegen einer Schulter-Operation fünf Wochen zuvor dabei aber nicht ganz fit war – zumindest derzeit nicht. „Ich habe mir kein Ziel gesetzt, wie viele Tore ich in der Saison werfe. Ich bin froh, wenn ich spiele“, sagt der Handballer, der im vergangenen Spieljahr insgesamt 34 und in der Saison davor 35 Treffer erzielte. Dieser Tage bezieht er eine Wohngemeinschaft mit seinen Mitspielern Matthias Frank und Philipp Barsties. Beim Tapezieren seines Zimmers hilft ihm auch seine Mutter Kerstin. Die ist als Kunsterzieherin an einer Belziger Schule tätig, und sein Vater hat früher ebenfalls gemalt. „Meine musische Ader“, glaubt Marvin Sommer daher, „habe ich von meinen Eltern.“

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