Sport: Sonne, Strand und erste Sorgen
Das DFB-Team tritt beim Algarve-Cup an – und die Bundestrainerin bedauert die Entwicklung in Potsdam
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Ach, wie idyllisch. Wenn die Fußballerinnen aus ihren Zimmern im fünften Stock des „Hotel Alfamar Beach“ schauen, sehen sie den gelb-weißen Strand und dahinter das Meer. Knapp 20 Grad misst das Thermometer an der Algarve in diesen Tagen, und würde Bundestrainerin Silvia Neid nicht ihre lauten Kommandos auf dem satt-grünen Trainingsplatz geben, könnte man glatt neidisch werden.
Natürlich machen die deutschen Nationalspielerinnen keinen Urlaub in Portugal. Zu wichtig ist der heute beginnende Algarve-Cup mit den besten Mannschaften der Welt. Und zu sehr irritieren selbst im fernen Portugal die neuen Nachrichten aus Potsdam. Immerhin sechs Nationalspielerinnen von Turbine haben nun seit vergangenem Sommer schon ihren Abschied bekannt gegeben – die vorerst letzte war Navina Omilade am vergangenen Wochenende.
„Es ist schade, dass der Verein einen so großen Aderlass hat“, sagte daher auch Bundestrainerin Silvia Neid den Potsdamer Neuesten Nachrichten. Dennoch äußerte sie sich zuversichtlich, dass der Klub nicht vollends in eine Krise stolpern wird. „Durch das Potenzial, das der Verein mit seiner Sportschule hat“, sagte die Bundestrainerin, „besteht die Chance, auch für die Zukunft eine starke Mannschaft aufzubauen.“
Neid muss sich in Portugal um ganz andere Dinge kümmern. Der Algarve-Cup gilt als eine wichtige Etappe auf dem Weg zur Weltmeisterschaft in China im kommenden September. „Wir wollen langsam in WM-Form kommen“, sagte Neid vor dem Auftaktspiel gegen Norwegen an diesem Mittwoch in der Küstenstadt Faro.
Die Mannschaft ist erst am Montagabend in Portugal gelandet, sie wohnt in ihrem Vier-Sterne-Hotel mit den Nationalspielerinnen aus Dänemark, China, Finnland und Frankreich zusammen. Gegen letztere treten die Deutschen schon am Freitag an, bevor es am kommenden Montag in Vila Real de San Antonio gegen Dänemark geht. In der Gruppe B spielen der Olympiasieger USA, Schweden, China und Finnland. Die beiden Gruppen-Ersten bestreiten dann das Endspiel am 14. März.
„Wir wollen das Turnier wieder gewinnen“, sagte Neid. Denn im Vorjahr holte die deutsche Mannschaft erstmals den Titel beim „Mundialito“, was so viel heißt wie „kleine Weltmeisterschaft“. Damals gewannen die Deutschen das Finale im Elfmeterschießen gegen die USA.
Neid will auch beobachten, wie sich die Spielerinnen in der Winterpause fit gehalten haben „und wie sich nach den zwei Bundesligaspieltagen präsentieren“. Schließlich kämpfen die Spielerinnen auch um ihren Platz im WM-Kader. Fast alle gestandenen Kräfte sind mit nach Portugal gereist, nur Potsdams Torhüterin Nadine Angerer ist beruflich verhindert. Zudem fehlen Sandra Minnert, die wegen einer Operation am Knie ausfällt, sowie die derzeit etwas formschwache Potsdamerin Conny Pohlers.
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