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Von Peer Straube: Sonnenenergie kühlt Konzernzentrale

Der neue Firmensitz der Pro Potsdam steht im Rohbau. Daneben kann noch ein Fünfgeschosser errichtet werden

Von Peer Straube

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Bornstedter Feld - Es ist das höchste Gebäude weit und breit, fünf Geschosse aus Beton, Stahl und Glas. An der Pappelallee, an der Ecke zur Johannes-Lepsius- Straße, wuseln unzählige Bauarbeiter durch den Rohbau der neuen Konzernzentrale der städtischen Bauholding Pro Potsdam. Im Mai soll er fertig sein. 16 Millionen Euro investiert das Unternehmen, damit alle Tochtergesellschaften, darunter die Gewoba, der Entwicklungsträger Bornstedter Feld (ETBF) und der Sanierungsträger künftig von einem gemeinsamen Domizil aus operieren.

Denn noch sind sie über das Stadtgebiet verteilt, ETBF und Sanierungsträger sitzen im Voltaireweg, Gewoba und die Pro-Potsdam-Chefs haben ihre Zelte in einem Bürogebäude in der Behlertstraße aufgeschlagen, auch in der Heinrich- Mann-Allee gibt es noch einen Standort. Allein die Vermeidung der Fahrtwege solle dem Unternehmen eine jährliche Einsparung von 130 000 Euro bringen, sagt Kirstin Gebauer, Referentin von Pro-Potsdam-Chef Horst Müller-Zinsius. Die Kosten pro Arbeitsplatz sänken damit um acht Prozent. Ausgelegt sei das neue Gebäude für 260 Mitarbeiter, erklärt der Bauchef der Pro Potsdam, Thomas Nolte. Und es sei auch ausgelastet, weil zu den rund 225 Pro-Potsdam-Mitarbeitern noch Studenten, Azubis und Sicherheitsmitarbeiter hinzukämen. Technisch, sagt Nolte, ist das neue Hauptquartier auf dem neuesten Stand.

Besucher werden künftig ein rund 160 Quadratmeter großes Foyer betreten, das mit einer Fußbodenheizung ausgestattet ist. Informationsstände, Beratungsplätze und Wartebereiche sollen dort untergebracht sein. Die oberen Etagen sind Büroräumen vorbehalten. Es gibt kleine für zwei Mitarbeiter bis hin zu großen Gruppenbüros, die sich sechs bis 22 Angestellte teilen – mit teils prächtigen Ausblicken auf die Stadt. Die Trennwände sind flexibel, eine neue Aufteilung sei bei Bedarf problemlos möglich, erläutert Nolte. Auf dem Dach wird eine 200 Quadratmeter große Photovoltaikanlage installiert, die das Gebäude größtenteils mit Strom versorgt. Nur im Winter müsse Strom dazugekauft werden, so Nolte. Die im Sommer gewonnene überschüssige Energie soll eine Kältemaschine speisen, die Wasser herunterkühlt, das dann durch ein Leitungssystem in den Betondecken fließt und damit eine Klimaanlage ersetzt. Im Winter könnte das gleiche System – einen strahlend sonnigen Tag vorausgesetzt – auch heißes Wasser durch die Leitungen schicken und so die Heizkosten senken. Alle Räume können natürlich belüftet werden, Schallschutzsegel an den Decken sorgen dafür, dass die Beschäftigten buchstäblich in Ruhe arbeiten können.

Auf Luxus habe man verzichtet, sagt Nolte. Da die Fläche im Gebäude sehr gut ausgenutzt werde und die technische Ausstattung sehr hochwertig sei, liege man bei den Baukosten sogar unter dem Durchschnitt für vergleichbare Bürogebäude, betont der Pro-Potsdam-Bauchef. In der Massigkeit des Hauses mit seinen rund 15 Metern Höhe sieht er kein Problem. Auch die Mieter der benachbarten Pro-Potsdam-Wohnhäuser, deren Nettokaltmiete teils über neun Euro pro Quadratmeter liegt, seien vorab darauf hingewiesen worden, dass vor ihrer Haustür noch gebaut wird. Der Bebauungsplan gebe die Fünfgeschossigkeit an dieser Stelle her – vier Vollgeschosse plus ein zurückgesetztes Staffelgeschoss.

Die gleiche Bauhöhe kann nebenan, zwischen Johannes-Lepsius-Straße und den Wohnhäusern Am Schragen, noch einmal erreicht werden. Der B-Plan gestattet dort ebenfalls ein fünfgeschossiges Gewerbegebäude auf einem Grundstück, das der ETBF noch verkaufen will. Auch Nolte räumt ein, dass es Probleme mit dem Denkmalschutz geben könnte. Die jüngst geschlossene Pufferzonenvereinbarung zum Schutz des Welterbes könnte einen Vorbehalt darstellen.

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