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Landeshauptstadt: Sonnenenergie vom Schuldach

Vom Solarverein initiierte Genossenschaft errichtet Photovoltaikanlage

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Potsdam-West – Schon ab August soll auf dem dann blauen statt roten Dach der Montessori-Schule in der Schlüterstraße eine Photovoltaikanlage Sonnenenergie sammeln. Für dieses ehrgeizige Vorhaben hat der Potsdamer Solarverein die Neue Energie Genossenschaft eG gegründet, um die 284 000 Euro Investitionskosten aufzubringen.

Gestern Nachmittag stellten die beiden jungen Diplomingenieurinnen Anita Elpers und Sophie Haebel auf einem „Tag der Sonne“ im Haus der Natur die Neugründung vor, für die Stadt und Genossenschaftsaufsicht bereits grünes Licht gegeben haben. Im Juli soll die Dachsanierung beginnen und auf jedem erneuerten Stück gleich die Montage der Solarzellen folgen. Die Eile hat ihren Grund: In diesem Jahr fertiggestellte Anlagen profitieren noch vom hohen, vom Bund gestützten Verkaufspreis des Sonnenstroms, und das 20 Jahre lang. Ob es diese Förderung für Neuanlagen auch 2009 noch geben wird, ist ungewiss.

Die Genossenschaftgründerinnen sind optimistisch: Mehr als 25 Interessenten haben bereits zugesagt, einen oder mehrere Geschäftsanteile zu je 100 Euro zu erwerben, 60 000 Euro kämen so bereits zusammen. Gut 120 000 müssen die Mitglieder aufbringen, für die zweite Hälfte der Kosten wurde eine Bank als Kreditgeber gefunden.

Der Kommunale Immobilienservice (KIS) der Stadt bereitet die Dachsanierung vor, Lieferung und Montage der Photovoltaikanlage wurde dem Berliner Ingenieurbüro SonnenEnergie Winnen übertragen. Klaus-Michael Winnen hatte bereits die Kollektoren auf einem Plattenbau der Gewoba in Drewitz installiert, mit denen der Solarverein für die „erste Potsdamer Bürger-Solaranlage“ gesorgt hatte. Die liefert allerdings nur 760 Kilowattstunden im Jahr, die neue soll es auf 54 000 bringen. Davon können 14 Vier-Personen-Haushalte mit Elektroenergie versorgt werden.

Wenn die Genossenschaft die Startkosten verdaut hat und Gewinn einfährt, sollen die Mitglieder auch eine Rendite bekommen. An stabile vier Prozent sei gedacht, erklärte Anita Elpers. Nicht berauschend, aber man wolle von einem Teil der auf jährlich gut 20 000 Euro prognostizierten Gewinne weitere Sonnenenergieanlagen in Potsdam in Angriff nehmen. Elpers und Haebels Optimismus überzeugte weitere Potsdamer, sich für die Genossenschaft einzuschreiben. Dabei zog das Argument, die Bürger sollten nicht länger Opfer der Energiepreissteigerungen sein, sondern die Versorgung auf der Grundlage erneuerbarer Energien selbst in die Hände nehmen.E.Hoh

Kontakt: Neue Energie Genossenschaft eG (Anita Elpers), Weberplatz 15, 14482 Potsdam, Tel. 7406605

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