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Landeshauptstadt: „Sonnenland“ ist in Potsdam-West

Gestern eröffnete der diakonisch-soziale Träger EJF-Lazarus Hort, Kinderclub und Sport-Aki in einem Haus

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Potsdam-West - Zuerst fiel der Schriftzug „Toni Stemmler“ von der ohnehin bröckelnden Fassade, dann kamen Gitterstäbe vor die Fenster. Die einstige „Kinderkombination West I“ wurde mehr und mehr zweckentfremdet. Am Schluss war der zweigeschossige Flachbau in der Knobelsdorffstraße 7 Heimstatt von sozialen Projekten, Ausländerbeirat, einer Beratungsstelle des Vereins Hartz-IV-Betroffene und diente auch als „Kramland“ mit Secondhand-Mobiliar für Bedürftige. Als Bürgerhaus war die Adresse auch schon im Gespräch.

Gestern nun erhielten die Kinder das Haus zurück. In der Einrichtung „Sonnenland“ sind der gleichnamige Hort, der Kinderclub „Einsteinkids“ und die Andere Kinderbetreuung (Aki) für junge Sporttreibende aus der Zeppelin-Grundschule untergebracht. Mit der gestrigen offiziellen Einweihung nach knapp einjährigen Sanierungsarbeiten sei ein „großes Etappenziel“ erreicht, sagte die Leiterin Anke Koallick. Kindertagesstätte zu sein sei die eigentliche Bestimmung dieses Ortes, erklärte Knut Grellmann, Anfang der 1990er Jahre in der Stadtverwaltung zuständig für die Bewirtschaftung der Kita und heute beim Kommunalen Immobilienservice (KIS). Mit 1,4 Millionen Euro Gesamtvolumen, für die der KIS einen Kredit aufgenommen habe, sei das marode Gebäude instandgesetzt worden, sagte Jugendbeigeordnete Elona Müller. Komplett neu seien Fenster, Dach und Elektro-Installation, erklärte Jörg Ruge vom ausführenden Architekturbüro aus Kloster Lehnin. Das in seiner Grundsubstanz stabile Gebäude sei nun außerdem wärmegedämmt und mit Schall- und Brandschutz ausgestattet. Nun stehe den Kindern wieder eine Nutzfläche von insgesamt 1350 Quadratmetern zur Verfügung, so der Architekt.

Bereits vor 14 Jahren habe er sich um die Kiko West I bemüht, erinnerte sich Siegfried Dreusicke, Vorstandsvorsitzender gemeinnützigen Gesellschaft EJF-Lazarus. Der diakonisch-soziale Träger hatte zu dem Zeitpunkt bereits die Kinderkombination West II schräg gegenüber erworben. Dort sind heute die Integrations-Kita „Sonnenland“ und heilpädagogische Frühförderstelle des EJF-Lazarus untergebracht. „Schon damals hätten wir uns vorstellen können, den Gesamtkomplex zu entwickeln“, so Dreusicke. Um so mehr freue er sich, dass nun beide Einrichtungen in einer Hand seien.

Der Hort im Sonnenland verfüge über Platz für hundert Kinder, die von insgesamt neun pädagogischen Kräften, darunter auch drei Männer, betreut würden, sagte die Einrichtungsleiterin Anke Koallick. Zusätzlich zur „klassischen“ Betreuung der Grundschulkinder habe man auch eine Aki ins Leben gerufen, die von 20 Kindern nach Unterrichtsende genutzt würden. Hier bestehe eine enge Kooperation mit der benachbarten Zeppelin-Grundschule, die ein sportbezogenes Konzept habe, so die Leiterin. Die Aki-Nutzer seien deshalb vor allem Grundschüler, die die Zeit bis zum Sport im Verein überbrücken müssten. Und im Sonnenland gebe es den Kinderclub „Einsteinkids“, der passenderweise bereits im Einstein-Jahr 2005 gegründet worden sei. Das offene Angebot der Kinder- und Jugendhilfe wolle vor allem naturwissenschaftlich Interessierte locken. Der Kinderclub, so Koallick, habe nur eine volle Stelle. Die teilten sich allerdings drei Mitarbeiter, um die Kontinuität nicht zu gefährden. Nicola Klusemann

Nicola Klusemann

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