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Landeshauptstadt: Sonnenstrom für Senioren

Hasenheyer-Stift nahm 28 Quadratmeter große Fotovoltaik-Anlage in Betrieb

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Brandenburger Vorstadt - Als „bedeutenden Augenblick“ bezeichnete Pfarrer Matthias Fiedler den Druck auf den roten Knopf, der gestern in der Meistersingerstraße 20 eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach des Seniorenzentrums Hasenheyer-Stift in Betrieb setzte. Fiedler ist Theologischer Vorstand des Landesausschusses für Innere Mission, welcher das Seniorenzentrum betreibt. Die Installation entspreche der „Wahrnehmung des christlichen Auftrags zur Bewahrung der Schöpfung“, sagt er.

Es handelt sich um eine 28 Quadratmeter große Fläche auf der Südseite des Gebäudes, die Sonnenlicht in elektrischen Strom umwandelt. Errichtet hat sie die Haustechnik Brandenburg GmbH. Die Solarmodule liegen nicht direkt der Dachfläche an, sondern sind im optimalen Winkel an einer speziellen Halterung befestigt. Dr. Konrad Elmer-Herzig, Pfarrer an der benachbarten Erlöserkirche, ist der eigentliche Spiritus rector der neuen Anlage. Bereits vor über zehn Jahren entstand auf seine Initiative eine Fotovoltaikanlage im Gemeindehaus. Auf dessen Dachfläche liegen 16 Solar-Quadratmeter. „Seit diese Anlage in Betrieb ist, musste ich keine Hand rühren“, sagt Elmer zu ihrer Funktionstüchtigkeit. Auch die größere Anlage für das Seniorenzentrum soll mindestens zehn Jahre reibungslos funktionieren, dann nämlich hat sie sich amortisiert. 23 000 Euro hat sie gekostet.

Bereits am 11. März dieses Jahres ging im Hasenheyer-Stift mit einem kleinen Blockheizkraftwerk der erste umweltschonende Energieerzeuger in Betrieb. Der Block erzeugt Strom und nutzt die Abwärme zur Heizung und Warmwasserbereitung. Wie Andreas Buchholz von der Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) erläutert, zahle das Unternehmen für eine Kilowattstunde aus dem Blockheizkraftwerk fünf Cent und für den Fotovoltaik-Strom 40 Cent. Eine Anzeigetafel gibt Auskunft über die Leistung und die Kohlendioxid-Einsparung beider Systeme. Ein bestimmter Betrag der EWP-Erstattung gelangt in den „Ökotopf“, wie Elmer-Herzig es ausdrückt. Es handelt sich um den „Ökocentfonds des Kirchenkreises Potsdam“, der 1,5 Cent pro Kilowattstunde Solarstrom einnimmt.

Elmer-Herzig nutzte die Gelegenheit, die Wirkungsweise einer Fotovoltaikanlage zu beschreiben. Es handele sich um eine direkte Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie. Die Anlage auf dem Dach bestehe aus vielen kleinen Solarzellen, von denen jede lediglich 0,5 Volt erzeuge. Als Halbleitermaterial dient das Element Silizium, das zu verschieden leitenden Schichten präpariert wird. Im Innern zweier Silizium-Schichten baut sich ein elektrisches Feld auf und über Metallkontakte kann letztlich Gleichstrom abgegriffen werden. Ein Wechselrichter wandelt den Strom so um, dass er ins Stadtnetz eingespeist werden kann. Der Wirkungsgrad solcher Anlagen hat sich im Laufe der technischen Entwicklung verbessert. Er liegt heute bei 24 bis 40 Prozent; die ersten Solarstromanlagen im Jahre 1958 brachten nur drei bis vier Prozent. G. Schenke

G. Schenke

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