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Landeshauptstadt: Sonnige Aussichten für Wissenschaftspark Golm

Existenzgründungen von Forschern im Innovationszentrum „Go-In“ sollen Arbeitsplätze in die Region bringen

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Existenzgründungen von Forschern im Innovationszentrum „Go-In“ sollen Arbeitsplätze in die Region bringen Von Winfried Gutzeit Golm - Die Golmer Institute haben nach jahrelangem Warten nun ein konkretes Ziel vor Augen: Im Frühjahr 2006 soll das neue Technologie- und Gründerzentrum (TGZ) im Wissenschaftspark, unmittelbar hinter dem Fraunhofer-Institut für angewandte Polymerforschung, bezugsfertig sein. Da kann das strahlende Wetter beim gestrigen ersten Spatenstich eigentlich nur als Omen verstanden werden: Von nun an treten alle Schwierigkeiten der Vergangenheit (PNN berichteten) in den Schatten. Zudem soll das Golmer Go-In (Innovationszentrum Golm) auch kein übliches TGZ werden, sondern denjenigen Wissenschaftlern als Anlaufstelle dienen, die ein eigenes Unternehmen zur Verwirklichung ihrer Ideen gründen wollen. „Seit wir uns in Golm niedergelassen haben, sind nach meiner Schätzung schon mehr als 200 Wissenschaftler abgewandert, weil sie hier keine Räume finden konnten“, sagte Rainer Höfgen vom Max-Planck-Institut für Pflanzenphysiologie gestern den PNN am Rande der Feier. Darunter seien auch recht erfolgreiche Firmen, die jetzt in Berlin, in Süddeutschland oder zumindest in Potsdam-Hermannswerder säßen. Sein Chef Mark Stitt hatte zuvor als gemeinsamer Vertreter aller ansässigen wissenschaftlichen Einrichtungen den Landespolitikern gegenüber bereits sein Unverständnis über diese sechsjährige Verzögerung bei der Planung des TGZ geäußert. „Jeder einzelne Arbeitsplatz in solch einem Technologiezentrum zieht mehrere andere nach sich“, gab er zu bedenken. Deshalb brauche die Forschung auch Rahmenbedingungen, die ein gutes Klima für Investitionen in neue Technologien schafften. Und für diese gute Atmosphäre solle die Lokalpolitik sorgen. Da rannte Professor Stitt gestern beim Potsdamer Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) offene Türen ein, denn der hatte sich auch bereits gewundert: „Warum hat das denn nun eigentlich so lange gedauert, wenn sich alle so einig waren?“ Die ersten Gespräche und die spätere Zusammenarbeit mit dem Landrat von Potsdam-Mittelmark Lothar Koch sieht Jakobs als gelungen an, ebenso die bevorstehende Gründung einer gemeinsamen Betreibergesellschaft für das künftige Golmer Go-In. „Wir sehen uns hier als Stadt in der Pflicht, und die wollen wir auch gern wahrnehmen“, so Jakobs. Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) legte den Instituten aber noch ans Herz, selbst immer wieder ein gutes Klima für ausgründungswillige Mitarbeiter zu schaffen. Brandenburgs Wissenschaftsministerin Johanna Wanka konnte damals bei ihrem Amtsantritt nicht verstehen, dass an so einem herausragenden Standort noch kein TGZ existierte. „Hier stehen Institute, in die bereits 190 Millionen Euro investiert worden sind“, sagte die Wissenschaftsministerin gestern. Matthias Platzeck sieht in den neuen Technologien eine gute Chance für Brandenburg. „Die innovativen Technologien als Wertschöpfungsprozess sind für uns eine reale Zukunftsschiene“, sagte der Ministerpräsident. Und eine bessere Umgebung als Golm könne er sich dafür nicht vorstellen, denn „nirgendwo in Europa gibt es solch eine Dichte an wissenschaftlichen Instituten.“

Winfried Gutzeit

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