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Eine fast perfekte Mannschaft. Die RSV Eintracht um Marcus Stachnik, hier gegen Schönwalder Philipp Garbe, kann den Aufstieg noch länger im Blick behalten.

© René Teichmann

Sport: Sonntagsschüsse am Samstagnachmittag

RSV Eintracht hält sich nach hart erkämpftem Sieg über Schönwalde alle Aufstiegschancen offen

Stand:

Mario Bergs Aufzählung dürfte jeden Chirurgen aufhorchen lassen: Kreuzbandrisse, Mittelfußbrüche, Muskelfaserrisse. Der Trainer der Schönwalder SV musste im Laufe der Saison aufgrund solcher Verletzungen die halbe Mannschaft austauschen, die sich daher früh in der Rückrunde aus dem Aufstiegskampf in die Landesliga verabschiedete. Dass die Havelländer am Samstag dennoch als Tabellendritter zum RSV Eintracht kamen, spricht für die Qualität des Teams und Bergs Arbeit. Es lag dann auch viel an den Gästen, dass es ein attraktives und spannendes Fußballspiel wurde, in dem sich der RSV seinen 2:1 (0:0)-Sieg hart erkämpfen musste. „Wir haben uns gut verkauft“, attestierte Berg nach Spielschluss seiner Elf.

Das musste auch RSV-Coach André Kather anerkennen. „Die haben gut die Räume zugemacht“, bilanzierte er für die erste Halbzeit, und präzisierte: „Wir haben es aber auch zugelassen, weil wir uns zu wenig bewegt haben und zu wenig gelaufen sind.“ Zudem machte der RSV zu wenig aus seinen Standards – Ecken und Freistöße blieben ohne Gefahr. Einzig bei einer Ecke von Marcus Stachnik (9.) landete der Ball am langen Pfosten, weil sich der nicht sehr groß gewachsene Gäste-Keeper Christian Strehk vergeblich streckte. Auf der anderen Seite war in der 38. Minute RSV-Torwart Carsten Busch ebenfalls nach einer Ecke schon geschlagen, doch klärte Franz Großmann den Kopfball von Vincent Lipp auf der Linie.

Als Schiedsrichter Peter Gerlach die Mannschaften nach der Pausen-Viertelstunde aus der Kabine bat, hatten die Stahnsdorfer alles andere als gute Laune, aber ganz offensichtlich eine klare Vorgabe. Sie ließen den Ball schneller und somit den Gegner mehr laufen, waren entschlossener in der Vorwärtsbewegung und im Abschluss. Allen voran Fabian Lenz, der in der 59. Minute einfach mal aus gut 30 Metern abzog und der Ball unhaltbar im linken Tor-Eck einschlug. „Kann man mal machen“, kommentierte Kather nach Apfiff schmunzelnd die Aktion des Kapitäns, der mit vielen Zweikämpfen und als ständiger Antreiber großen Anteil an der Leistungssteigerung des RSV im zweiten Durchgang hatte. „Da hatten wir das Spiel im Griff“, urteilte Kather. Vor allem nach dem 2:0 in der 69. Minute durch den kurz zuvor eingewechselten Manuel Hannemann, dessen leicht abgefälschter Schuss sich aus ebenfalls gut 20 Metern unhaltbar ins Tor senkte, hatte die Eintracht alles unter Kontrolle. Eigentlich: Als Gäste-Coach Berg seinen Spielern zehn Minuten vor Schluss zurief: „Ihr steht nur noch und lauft nicht mehr“, ging noch einmal ein Ruck durch die Schönwalder Elf. Schon die nächste Aktion führte zu einem Freistoß, den Jonny Ratajczak zum Anschlusstreffer verwertete. RSV-Keeper Busch hätte nach dem Spiel gern eine Aufzeichnung gesehen: Der Freistoß ins linke obere Eck war gut getreten, schien aber haltbar. Zu einer wirklichen Aufholjagd waren die Gäste jedoch nicht mehr fähig, zu sehr machte sich der Kräfteverschleiß bemerkbar. „Erst recht, wenn man gegen eine fast perfekte Mannschaft spielt“, wie Berg befand. Peter Könnicke

RSV: Busch; Großmann, Amuri, Kühn; Maschmann, Lenz, Poznanski, Martinéz (64. Hannemann), Plaue (90. Prigenitz), Stachnik, Quast (46. Scheinig)

Tore: 1:0 Lenz (59.), 2:0 Hannemann (69.), 1:2 Ratajczak (80.)

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