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Landeshauptstadt: Sorgen bei der Tafel

Verein beklagt Rückgang der Lebensmittelspenden

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Die Potsdamer Tafel bekommt immer weniger Lebensmittel gespendet, die an Bedürftige weitergegeben werden können. Das bestätigte die Büroleiterin des gemeinnützigen Vereins, Imke Eisenblätter, den PNN am Dienstag. Das Spendenaufkommen sei von vormals 40 Tonnen auf jetzt 30 Tonnen Lebensmittel pro Monat gesunken. Zugleich sei die Zahl der Potsdamer, die zur Tafel kommen, im vergangenen Jahr noch einmal um rund zehn Prozent auf 1500 Menschen gestiegen. Rein rechnerisch stehen damit pro Kunde und Monat noch 20 Kilo Lebensmittel zur Verfügung. „Dabei handelt es sich vor allem um Brot. Molkerei- und Wurstprodukte können wir dagegen kaum noch ausgeben“, sagte Eisenblätter.

Den Grund für die seit drei Jahren anhaltende Entwicklung sieht sie darin, dass Supermärkte inzwischen besser haushalten würden als früher. Dadurch seien weniger fast abgelaufene Lebensmittel im Umlauf, die über die Tafeln verteilt werden könnten, so Eisenblätter. Dies sei ein deutschlandweites Phänomen. Die Tafeln geben Lebensmittel an Bedürftige aus, die sonst in den Müll geworfen würden.

Die Tafel und ihre Arbeit ist auch Thema in der Stadtverordnetenversammlung am heutigen Mittwoch. Dabei geht es um den im vergangenen Dezember beschlossenen SPD-Antrag, ob die neue Ausgabestelle der Tafel in der Drewitzer Straße außer an Freitagen pro Woche an einem zweiten Tag geöffnet werden könne, um lange Wartezeiten zu vermeiden.

Die Stadtverwaltung teilte dazu mit, bei Gesprächen mit der Tafel sei auch der besagte Spendenrückgang Thema gewesen, der auch durch Gefahren der Haftung bei möglichen Lebensmittelproblemen ausgelöst worden sei. Die Menge der Lebensmittel sei gerade einmal ausreichend, um die drei vorhandenen Ausgabestellen – sie befinden sich neben der Drewitzer Straße im Kirchsteigfeld und in der Innenstadt – pro Woche einmal zu öffnen. Für einen weiteren Ausgabetag seien nicht genügend Lebensmittel vorhanden. Um mehr Lebensmittelspenden zu erhalten, versuche die Potsdamer Tafel in Kooperation mit dem Landes- und Bundesverband auch überregionale und Berliner Spender mit einzubeziehen, teilte die Stadtverwaltung mit. HK

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