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Landeshauptstadt: Sorgen im Lindenpark

Traditionsreiches Haus steckt weiter in finanzieller Krise und will keine Risiken mehr eingehen

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Babelsberg - Wenn am 30. Dezember „Subway To Sally“ im Lindenpark spielen, wird es das einzige von dem Veranstaltungshaus ausgerichtete Konzert des Jahres sein, das schon im Vorfeld restlos ausverkauft ist. Dies sagte Dirk Harder, Vorstandsvorsitzender der Lindenpark e.V., auf PNN -Anfrage. Zur abschließenden Jahresbilanz konnte er noch keine Angaben machen, die genaue Aufstellung werde zurzeit erarbeitet. „Wir sind aber froh, dass wir regelmäßig unsere Verbindlichkeiten und Löhne zahlen können“, sagte Harder.

Im vergangenen Dezember war bekannt geworden, dass der Lindenpark in der schwersten Finanzkrise seiner Geschichte steckt. Unter anderem waren Gehälter monatelang nicht gezahlt worden. Im April gab daraufhin die frühere Geschäftsführerin Monika Keilholz ihren Posten ab. Neuer Vorstandsvorsitzender ist seitdem Dirk Harder. Im September wurde zusätzlich die neue Geschäftsführerin Alexandra Adler präsentiert.

Nach den Querelen müsse es im neuen Jahr darum gehen, den entstandenen Imageschaden des Hauses zu reparieren, so Harder: „Da wir keine finanziellen Rücklagen haben, können wir uns keine Patzer mehr erlauben.“ Als ein Beispiel schilderte er ein Koppelangebot, das ausgeschlagen worden sei: Im Lindenpark hätten demnach die sehr populären „Les Tambours Du Bronx“ auf der Bühne stehen können, wenn sein Haus an einem anderen Tag eine wesentlich unbekanntere Band ebenso hätte spielen lassen. „Uns war das Risiko zu hoch, weil solche großen Angebote mehr Gage kosten und wir im schlimmsten Fall Verluste machen würden.“ Allerdings sei nächstes Jahr wieder das Ska-Festival im Sommer sowie das „Lindenpunk“ im Herbst geplant.

Auch an anderen Stellen bereitet die Finanznot Sorgen. So sei der Spielplatz am Lindenpark wegen Baufälligkeit nicht mehr in Betrieb. Auch am Haus in der Stahnsdorfer Straße würde „Notstandsverwaltung“ betrieben. Über Investitionen und die künftige Mietsituation werde derzeit mit dem Kommunalen Immobilenservice (KIS) als Eigentümer verhandelt.

Positiv wertete Harder die Arbeit des Spartacus-Clubs, den seit Sommer der Chef der Potsdamer Kulturcamper, Achim Trautvetter, konzeptionell für den Lindenpark übernommen hat. „Das Programm spricht eine neue Klientel für uns an“, so Harder. Doch erst demnächst könne darüber eine Internetseite informieren, die ehrenamtlich aufgebaut würde: „Eine Agentur für diese Aufgabe können wir uns nicht leisten.“ HK

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