Sport: Souveräner Auftritt
Der 1. VfL Potsdam gewann beim HSV Peenetal Loitz mit 38:21 (21:10)
Stand:
Hätte es noch eines endgültigen Beweises bedurft, dass die Handballer des 1. VfL Potsdam der Regionalliga Nordost sportlich entwachsen sind – der vergangene Samstag hätte ihn geliefert. Beim als heimstark und unbequem geltenden HSV Peenetal Loitz gewann der im bisherigen Saisonverlauf unbezwungene Tabellenführer deutlich mit 38:21 (21:10) und bot dabei wiederum eine souveräne Vorstellung.
Vor knapp 15 Monaten gastierte der VfL letztmals in der Kleinstadt in Vorpommern und verlor knapp mit 24:26. Manch einer der 450 Zuschauer mag sich daran erinnert und Wehmut darüber empfunden haben, wie sehr sich die Kräfteverhältnisse zwischen beiden Vereinen seither verändert haben. „Ich war von der Atmosphäre in der Halle angenehm überrascht. Offenbar hatten die Leute zum Ende hin sogar Freunde daran, uns beim Spielen zuzusehen“, bemerkte Peter Melzer, der als Trainer des VfL Potsdam schon ganz andere Erfahrungen mit Handballpublikum in Mecklenburg/Vorpommern gemacht hat.
Trotz zeitlich etwas verspäteter Ankunft am Spielort benötigten die Potsdamer keinerlei Anlaufzeit. Sie führten dank ihrer erfahrenen Feldspieler mit 7:2 (10.) und 13:5 (18.) und hielten durchgängig den Druck hoch. Melzer: „Das hat mir sehr gefallen. Wir waren locker, haben in der Abwehr nichts anbrennen lassen und wieder unser ausgeprägtes Selbstbewusstsein demonstriert.“
Der deutliche Sieg relativiert sich jedoch ein wenig, wenn man berücksichtigt, dass der Tabellen-Neunte ohne einen seiner wichtigsten Feldspieler antreten musste. Der bundesliga-erfahrene Zweimetermann Marcel Effenberger (ehemals Stralsunder HV) wird demnächst an der Schulter operiert. Effenberger ist für den HSV Peenetal in etwa so wichtig wie der ebenfalls in Abwehr und Angriff spielende Victor Pohlack für den VfL Potsdam, der seit Samstag zehn Punkte Vorsprung auf die beim HSV Insel Usedom verlierende SG Flensburg/Handewitt II hat. Theoretisch benötigt der VfL aus acht noch ausstehenden Partien für den Gewinn der Meisterschaft drei Siege. Praktisch ist er „durch“.
1. VfL Potsdam: Pahl, Panzer; Pohlack 2, Barsties 2, Melzer 10/4, Harnge 3, Bieganski 1, Bolduan 5, Mellack 2, Piske 5, Schmidt 3, Reimann 3/1, Kübler, Schugardt 2. Thomas Gantz
Thomas Gantz
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