Landeshauptstadt: Sozialarbeiterstelle für Marquardts Jugend fehlt CDU-Politfrühschoppen: Stiefkind ländlicher Raum
Marquardt - Zur „Rückkehr nach Marquardt" gratulierte Manfred Kleinert der CDU, die am Sonnabend zu einem politischen Frühschoppen in den „Alten Krug" eingeladen hatte. Alle etablierten Parteien und auch die Stadtverwaltung unterschätzten die Bedeutung des ländlichen Raums, den Potsdam durch die Eingemeindungen im Jahr 2003 hinzugewonnen hat, äußerte der Geschäftsführer des Obstgutes Marquardt GbR.
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Marquardt - Zur „Rückkehr nach Marquardt" gratulierte Manfred Kleinert der CDU, die am Sonnabend zu einem politischen Frühschoppen in den „Alten Krug" eingeladen hatte. Alle etablierten Parteien und auch die Stadtverwaltung unterschätzten die Bedeutung des ländlichen Raums, den Potsdam durch die Eingemeindungen im Jahr 2003 hinzugewonnen hat, äußerte der Geschäftsführer des Obstgutes Marquardt GbR. Als Siedlungsgebiet, Nahrungsmittelproduzent und mit seinem touristischen Potenzial sei er jedoch von hoher Bedeutung für die Landeshauptstadt.
Als Beispiel nannte Kleinert die vom Kultur- und Heimatverein Wublitztal unter Hans-Joachim Czada betriebene, durch ihre Veranstaltungen weithin bekannt gewordene Kulturscheune an der B 273, die jährlich aufs Neue hart um eine finanzielle Förderung ringen muss. Sie könnte auch Domizil für die Marquardter Jugend sein, doch trotz Zusage des Oberbürgermeisters werde die dafür notwendige Halbtagsstelle für den Projektleiter nicht bewilligt. Eine Lösung scheint aber dringend notwendig, denn nach dem noch gerichtsanhängigen Überfall Jugendlicher auf eine Hochzeitsgesellschaft im Sommer 2006 sei jetzt nach einer groß gefeierten Geburtstagsparty der Bahnhof demoliert worden. Seit längerem seien dort bereits Fenster mit rechtsradikalen Symbolen beschmiert.
Die CDU möchte Kleinerts Kritik nicht auf sich sitzen lassen. Die Vorsitzende des Ortsverbandes Potsdam-West/Brandenburger Vorstadt, Maike Dencker, und der CDU-Spitzenkandidat im Wahlkreis II, Horst Heinzel, sagten Hilfe bei der Fördermittelsuche zu. Der Politfrühschoppen soll regelmäßig vierteljährlich stattfinden. Am 10. August, 10 Uhr, startet vom „Syrtaki“ (früher „Katharinenholz“) die erste einer Reihe von öffentlichen Radtouren, auf denen die CDU den Potsdamer Nordraum in den Blick rücken möchte.
Außerdem wollen die Christdemokraten den Ortsbeirat in Marquardt erobern. Dazu treten sie mit einer Mischung von Alteingesessenen und Neusiedlern an, die die Einwohnerzahl des idyllischen Ortes in wenigen Jahren auf fast 1300 gebracht haben. Die 20-jährige Christin Skala, in Marquardt geboren, und der als Spitzenkandidat antretende Fachhochschullehrer Mirco Schöning, erst 2006 zugezogen, sind sich einig, dass das Zusammenwachsen von Alt-und Neumarquardtern entscheidend für den Aufbau einer Dorfgemeinschaft sein wird. Und dafür sind, mahnte Manfred Kleinert, auf dem Lande traditionell Gespräch und persönlicher Kontakt ausschlaggebend.
Im Fall von Hans Nehl hat die CDU zumindest schon einen Fehler gemacht. Der 70-Jährige sitzt für sie im Ortsbeirat und hat Anteil daran, dass Marquardt die schon geschlossene Grundschule wieder in den Ort holte. Für den neuen Beirat allerdings wurde er nicht aufgestellt. Über diese Entscheidung sei er nicht informiert worden, beklagte er. Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
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