ATLAS: Soziale Zahlen
Jugendklubs erhalten jetzt nur noch Geld, wenn sie vorweisen, wie viele Besucher sie haben und was sie mit ihnen unternehmen. Alles muss genau dokumentiert werden, so steht es in den neuen „Leistungs- und Qualitätsentwicklungsvereinbarungen“, die die Klubs mit dem Jugendamt abgeschlossen haben.
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Jugendklubs erhalten jetzt nur noch Geld, wenn sie vorweisen, wie viele Besucher sie haben und was sie mit ihnen unternehmen. Alles muss genau dokumentiert werden, so steht es in den neuen „Leistungs- und Qualitätsentwicklungsvereinbarungen“, die die Klubs mit dem Jugendamt abgeschlossen haben. Das macht vielleicht mehr Arbeit, aber auch mehr Sinn. Denn bisher ist die Arbeit der Klubs selten nachvollziehbar, es gibt meist nicht einmal verlässliche Besucherzahlen. Dabei erhält ein Jugendklub 100 000 Euro durchschnittlich pro Jahr – vom Steuerzahler. Anhand der Dokumentationen können die Verwaltung, die Klubs, aber auch die Potsdamer künftig nachvollziehen, wofür dieses Geld ausgegeben wird. Vor allem aber werden sie mehr über die Bedürfnisse der Jugendlichen erfahren. Belegbar an Zahlen und Fakten. Die Betreiber der Klubs können dadurch noch passgenauere sozialpädagogische Konzepte entwickeln. Die Stadt sollte generell Betreiber sozialer Einrichtungen verpflichten, ihre Arbeit zu dokumentieren. Denn gute Rechenschaftsberichte sind bisher die Ausnahme. Meist sind sie statistik- und aussagelose Prosa, die niemandem hilft. Erst recht nicht den Nutzern der Einrichtungen.
Juliane Wedemeyer
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