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Landeshauptstadt: Sozialfonds für Bücher, CDs und Internet Zwei Millionen Euro auch für private Schulen

Für Schüler aus finanzschwachen Familien stehen ab dem kommenden Schuljahr jährlich zwei Millionen Euro zur Verfügung. Das Geld sei unter anderem für die Teilnahme an Klassenfahrten, den Kauf bestimmter CDs oder einen Internetanschluss zu Hause gedacht, sagte der Fraktionsvorsitzende der SPD, Günter Baaske, gestern.

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Für Schüler aus finanzschwachen Familien stehen ab dem kommenden Schuljahr jährlich zwei Millionen Euro zur Verfügung. Das Geld sei unter anderem für die Teilnahme an Klassenfahrten, den Kauf bestimmter CDs oder einen Internetanschluss zu Hause gedacht, sagte der Fraktionsvorsitzende der SPD, Günter Baaske, gestern. Die Gelder würden auch Schülern von Privatschulen zur Verfügung stehen. Wie viel Geld jede Bildungsstätte erhalte, sei von deren sozialer Struktur abhängig. Landesweit gebe es rund 37 000 bedürftige Schüler aus Familien, die Hartz IV-Leistungen empfingen oder nur über ein geringes Einkommen verfügten. Jeder Schule würden also zwischen 1350 und 2250 Euro zur Verfügung stehen. Das seien im Schnitt jährlich 60 Euro für jeden bedürftigen Schüler.

Ein kostenloses Mittagessen für bedürftige Kinder will Elvira Eichelbaum an ihrer Schule ermöglichen. Die Schulleiterin der Priesterweg-Grundschule hatte dies bereits vor einigen Wochen bei einer Diskussion mit Hans-Jürgen Scharfenberg (Die Linke) erklärt. Allein an ihrer Schule im Stadtteil Drewitz würden 150 der 360 Schüler von Hartz IV leben. Es gebe Kinder, „die richtig ausgehungert“ aus dem Unterricht kämen, so Eichelbaum. Auch die Schulleiter der Potsdamer Weidenhof- und Dortu-Grundschule sowie der Fontane-Oberschule hatten sich für den Fonds ausgesprochen, aus dem mehr bezahlt werden könnte als das Essengeld. Gudrun Wurzler von der Dortu-Schule sieht darin eine Möglichkeit, benachteiligten Kindern eine Klassenfahrt oder Unterrichtsmittel zu bezahlen. Obendrein hat Potsdam im Haushalt Mittel zur Verfügung gestellt, um bedürftigen Kindern ein kostenloses Mittagessen zu ermöglichen. 1500 Kinder im Schulalter würden von Hartz IV leben, die Kosten für das kostenlose Essen für sie sind mit 600 000 Euro pro Jahr beziffert worden. Bedürftig ist nach bisheriger Definition, wer von den Rundfunkgebühren befreit ist. Jedoch warnen die Schulleiter vor einer strikten Trennung zwischen bedürftig und nicht bedürftig. Es gebe viele Familien, die nur knapp über der Bemessungsgrenze für Hartz IV lägen und mit dem Geld ebenso haushalten müssten. Die Schulleiter empfinden daher ein kostenloses Mittagessen für alle als Optimum. ddp/jab

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