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Landeshauptstadt: Sozialträger ohne Not: Treff „Dreierlei“ schließt dennoch

Im Fachbereich Soziales, Wohnen und Senioren der Potsdamer Stadtverwaltung gibt es keine Finanznot. „Uns fehlen nur 14 000 Euro, damit wir die Bedarfe der freien Träger decken können“, sagte Sozialbeigeordnete Elona Müller (parteilos) am Dienstagabend dem Sozialausschuss.

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Im Fachbereich Soziales, Wohnen und Senioren der Potsdamer Stadtverwaltung gibt es keine Finanznot. „Uns fehlen nur 14 000 Euro, damit wir die Bedarfe der freien Träger decken können“, sagte Sozialbeigeordnete Elona Müller (parteilos) am Dienstagabend dem Sozialausschuss. Sie gehe davon aus, dass diese Summe „erwirtschaftet“ werde. Die „komfortable Lage“ entstehe dadurch, dass im Bereich Soziales das meiste Geld für Pflichtaufgaben wie die Sozialhilfe ausgegeben wird. „Da sind wir nicht verhandlungsfähig“, so Müller. Trotzdem wird der Treff „Dreierlei“ der Arbeiterwohlfahrt in der Konrad-Wolf-Allee geschlossen. Grund dafür sei, dass man sich ohne ein lange gefordertes städtisches Bürgerhauskonzept „seit Ewigkeiten dahinschleppe“, sagte AWO-Geschäftsführerin Angela Basekow. Von der Stadt habe „Dreierlei“ pro Jahr 2000 Euro bekommen, „das reicht nicht mal für die Miete“. Deshalb wolle die AWO sich jetzt auf das Bürgerhaus in Bornim konzentrieren. Das bekommt in diesem Jahr 30 000 Euro Zuschuss von der Stadt – wovon allerdings 18 000 Euro für die geleaste Heizungsanlage an die Energie und Wasser Potsdam gezahlt werden müssten. Mit 39 000 Euro wird die Suppenküche der Volkssolidarität in der Lindenstraße 29 unterstützt. Hier gibt es allerdings das Problem, das im Sommer oder spätestens Herbst ein neuer Standort gefunden werden müsse, sagte der Geschäftsführer des Regionalverbands der Volkssolidarität, Herbert König, den PNN auf Anfrage. Wie schon beim vorherigen Quartier gehört auch das jetzige Gebäude, in dem die Suppenküche untergebracht ist, mittlerweile der Stiftung Großes Waisenhaus. Diese wolle das Haus modernisieren, so König. Gemeinsam mit der Stadt wird nun ein neuer Standort gesucht. „Das ist nicht einfach“, so König. Dass im Haushaltssicherungskonzept (HSK) zwei Millionen Euro Einsparungen durch Hartz IV angegeben sind, ist allein eine Form des Protests: Auf die Stadt kommen laut Müller durch Hartz IV ab 2005 nämlich Mehrkosten von zehn Millionen Euro zu. Von Bundesregierung und Land sei aber eine Entlastung der Kommunen versprochen worden. „Jetzt müssen sie sich mit ihren eigenen Aussagen auseinander setzen.“SCH

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