Landeshauptstadt: Sozialwerk finanziell sicherer
„Tag der Begegnung“ der Blindenvertretung
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Am Stern - Die Beratungsstelle für Blinde und Sehbehinderte am Alten Markt 10 ist für die nächsten Jahre finanziell gesichert. Wie Dr. Dirk-Peter Schulze, Vorsitzender des Sozialwerkes Potsdam, am Sonnabend am Rande des „Tages der Begegnung“ sagte, konnte der Eigenanteil durch Spenden von Optikern und anderen Unternehmen gesichert werden. „Bisher haben wir jedes Jahr um den städtischen Zuschuss kämpfen müssen“. Das sei jetzt vorbei, da die Stadt einen festen Betrag in Höhe von 30 000 Euro fest eingeplant habe.
Die Arbeit der Beratungsstelle sei eine Kernaufgabe des Sozialwerkes, sagt Schulze. Nach dem Wechsel der Leitung vor drei Jahren habe es einen nahtlosen Übergang gegeben. Die Beratungsstelle stehe für alle Fragen blinder und sehbehinderter Menschen offen, so deren Leiterin Stephanie Seidel. Die Themen reichten von optischen Sehhilfen bis hin zu Problemen bei der Pflege und der behindertengerechten Einrichtung der Wohnung. Auch in medizinischen Fragen könne die Beratungsstelle vermitteln, denn Dr. Schulze sei Chefarzt für Augenheilkunde am Klinikum. Wie Schulze berichtet, hätten sich seit Anfang des Jahres bereits 40 Patienten mit Macula-Degeneration, einer altersbedingten Augenerkrankung, einer neuen Behandlungsmethode mittels Injektion direkt ins Auge, unterzogen. Die Ergebnisse seien vielversprechend.
Bei Kaffee und Kuchen und mit musikalischer Umrahmung durch das Eisenbahnerblasorchester würdigte das Sozialwerk am „Tag der Begegnung“ den guten Kontakt mit der Blindenunion in Potsdams Partnerstadt Perugia. Stephanie Seidel und Kurt Baller waren im vergangenen Jahr dort zu Gast. Baller erzählte von der großen Herzlichkeit und der dortige Blindenarbeit, die teilweise beispielhaft sei. So habe die Universität Perugia eine eigene Druckerei, in der Studierende Bücher in Blindenschrift übertragen lassen könnten. Die Stadt Perugia übernehme dafür die Kosten. „Wir müssten einmal feststellen, wie viele Blinde und Sehbehinderte an der Universität Potsdam studieren und eine ähnliche Hilfe benötigen“, so Baller.
Den Tag der Begegnung nutzte das Sozialwerk auch, um verdienstvolle Mitglieder besonders zu ehren. Diesmal waren es Johanne Bunke und Reinhard König. Bunke hat sich unter anderem als Begleiterin von blinden Menschen verdient gemacht und Reinhard König als Geschäftsführer des Vereins. Beide erhielten als symbolische Anerkennung eine Stadtschloss-Aktie mit einem Wert von 50 Euro. Günter Schenke
Günter Schenke
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