ATLAS: Sparen am Tod
ATLAS Günter Schenke über Kostenreduzierung auf Friedhöfen Nur der Tod ist umsonst – lautet ein altes Sprichwort. Doch das gilt längst nicht mehr.
Stand:
ATLAS Günter Schenke über Kostenreduzierung auf Friedhöfen Nur der Tod ist umsonst – lautet ein altes Sprichwort. Doch das gilt längst nicht mehr. Eine Erdbestattung in Reihe kostet in Potsdam 1305 Euro, eine Urnenbestattung im Gemeinschaftsgrab mit zwanzig Jahren Pflege 1059 Euro. Die Streichung des Sterbegeldes tut ein Übriges, um die Angehörigen sparsam werden zu lassen, wenn sie ihre Verstorbenen unter die Erde bringen. Auf der anderen Seite muss die Bestattung für die einschlägigen Unternehmen einen geschäftlichen Erfolg bringen und wie bei lukrativen Geschäften üblich, entwickelt sich die Konkurrenz. Während sich vor Jahren die „Leichen im Potsdamer Krematorium stapelten“, wie die PNN berichteten, kann derzeit auf die zweite Schicht bei der Einäscherung weitgehend verzichtet werden. Die Konkurrenz macht’s möglich. Hatte die Stadt noch geglaubt, durch die Gebührenerhöhungen im Jahre 2003 das Defizit auf den Friedhöfen abbauen zu können, steht sie jetzt mit einem noch größeren Verlust da. Eine erneute Gebührenerhöhung würde dazu führen, dass die Klientel in noch größerer Zahl abwandert. Daher muss sich die Verwaltung etwas einfallen lassen, um die Kosten zu senken und jeder weiß, wie das aussehen wird: Weniger Personal und weniger Pflege.
Günter Schenke
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: