Landeshauptstadt: SPARpreis: Joop hat bereits abgesagt
Stadtkämmerer hofft auf SPAR-Kette und Siedlungsbauer
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Stadtkämmerer hofft auf SPAR-Kette und Siedlungsbauer Im Zusammenhang mit der Bewerbung Potsdams um den Titel „Sparhauptstadt Europas“ wird der Oberbürgermeister einen „Sparpreis“ ausschreiben. Als Preise sollen -300 000, -200 000 und -100 000 € ausgesetzt werden. Diese Summe ist vom jeweiligen Gewinner in die Stadtkasse einzuzahlen. Stadtkämmerer Burkhard Exner räumte ein, dass dieser Negativpreis in der Geschäftswelt auf ein geteiltes Echo gestoßen ist. Joop habe bereits abgesagt. Dagegen prüfe die SPAR-Handelskette eine Beteiligung am Wettbewerb. Ihr sei es in den letzen Jahren gelungen, sämtliche Lebensmittelläden in Potsdam zu schließen. Das zu zahlende Preisgeld könnte aus den Einsparungen an Lohngeldern, Mieten usw. finanziert werden. Da viele Kunden nun zum Einkauf mit dem Wagen an den Stadtrand fahren müssen, rechnet SPAR damit, dass die dortigen Einkaufszentren und auch die Tankstellenketten die Bewerbung mit Fördergeldern unterstützen. Heiße Anwärter auf einen Preis sind auch einige in Potsdam ansässige oder durch Außenstellen vertretene größere Siedlungsbaunternehmen. Dem Vernehmen nach sollen sie sich bereit erklärt haben, einen Teil der durch illegale Beschäftigung von Osteuropäern bei den Arbeitgeberbeiträgen „eingesparten“ Summen dafür einzusetzen. Zu bezweifeln sei dagegen, dass jener Imbiss in der Brandenburger Straße, der im Sommer 5,50 € für einen Teller Hühnersuppe verlangte, bereits das Preisgeld aufbringen könne. Dafür müssten die Touristen mindestens noch eine Saison abgezockt und der Preis auf 8,50 € erhöht werden. Exner bedauerte, dass die Bewerbung der Rentnerin Erna Klein bereits vorab zurückgewiesen werden musste. Sie wollte ihre Ersparnisse für die Wiedereinrichtung eines Kurzwarenladens in Potsdam zur Verfügung stellen, wo sie u.a. Nähgarn, Schnittmuster und Wäscheknöpfe erwerben kann. Bei dem Wettbewerb gehe es aber um das Einsparen und nicht um die Eröffnung zusätzlicher Einkaufsstätten. Man habe der 88-jährigen empfohlen, ihr Geld für einen Computer auszugeben und die Knöpfe per Internet zu bestellen.
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