Von Henner Mallwitz: Spaß am Spiel
Hockey-Herren der Potsdamer Sport-Union mit gutem Lauf
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Mit der nötigen Ruhe und Sachlichkeit läuft es meist besser. Eine Erkenntnis, die auch die Hockey-Herren der Potsdamer Sport-Union im bisherigen Hallensaisonverlauf bestätigt bekamen. Da hatten die beiden Trainer Sven Demuth und Sven Podßuweit vor dem ersten Anstoß noch davon gesprochen, „ganz oben“ an der Spitze der Regionalliga mitzuspielen. Eine Niederlage jagte zum Saisonbeginn jedoch die andere – „ein katastrophaler Beginn“, musste Demuth einsehen.
Also hinsetzen, alles nochmal durchgehen, an der Taktik und der technischen Umsetzung feilen und vor allem ein neues Ziel ausgeben. Nicht mehr Spitzenplatz oder gar Aufstieg, sondern „Spaß am Spiel“ heißt es nun seit Anfang Dezember – und das nicht ohne Folgen. Ein 8:8 gegen Lindenau-Grünau leitete die Wende ein, der anschließende 12:6-Sieg gegen Torgau brachte das Team von der Templiner Straße wieder in die Erfolgsspur zurück und sorgte für das nötige Selbstvertrauen, das verloren schien. Einem 7:7 gegen den Cöthener HC folgte ein 13:6 gegen Lindenau; die anschließende 8:12-Niederlage gegen Köthen blieb die bislang einzige seit der „sportlichen Wende“.
Bis auf den fünften Platz haben sich die Männer seitdem vorgekämpft und könnten dabei noch weiter oben stehen. Beim 5:5 am Samstag (PNN berichteten) wurde der Sieg beispielsweise verschenkt. Mit 1:4 lagen die Potsdamer zur Halbzeit noch zurück, setzten dann aber zu einer enormen Aufholjagd an. „Mit dem Unentschieden wären wir vor dem Spiel zufrieden gewesen“, sagt Demuth. „Aber wenn man sieht, dass der Gegner seine Tore einzig und allein aus Standardsituationen erzielte und wir mal wieder das alte Problem mit der mangelnden Chancenverwertung hatten, ist das schon schade.“ Andreas Eger, der einstige Herren-Trainer, begleitete das Team nach Nordsachsen und sprach anschließend sogar von einem möglichen 12:5-Erfolg.
Den hatten sich die PSU-Herren tags darauf zwar nicht vorgenommen – ein Sieg sollte letztlich dennoch herausspringen. Mit 8:4 wurde der Steglitzer TK aus dessen Halle gefegt, obwohl der Gegner vor dem Anpfiff deutlich stärker eingeschätzt worden war. Die Berliner hatten nämlich zuvor mit einem Sieg gegen Lindenau Selbstvertrauen getankt und wären mit einem Erfolg über die Potsdamer an denen vorbeigezogen. Krankheitsbedingt konnten die Nullvierer zudem nur zehn Leute aufbieten, die das Ganze jedoch gut über die Zeit brachten. Aus einem bestens funktionierenden Team stachen einmal mehr Tobias Sachse und Markus Lotz hervor.
„Jetzt ist wieder alles im Lot“, sagt Demuth. Obwohl: „Mit einem Sieg in Torgau hätten wir uns absetzen können. Nun kratzen wir noch immer unten an, weil manche Mannschaften ein Spiel weniger haben.“ Also abhaken und nach vorn schauen. Am Sonntag kommen die Steglitzer zum Rückspiel, und das soll möglichst wieder mit einem Potsdamer Sieg enden. Den haben sich die Männer am Wochenende darauf gegen Königs Wusterhausen ebenfalls vorgenommen. Frei nach dem Demuthschen Rezept: „Spaß am Spiel, dann kommt der Erfolg von ganz allein.“
Henner Mallwitz
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