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Sport: Spaß und Zusammenhalt

Wasserball-Trainer André Laube schaut zufrieden auf die absolvierte Hinrunde in der Gruppe A

Stand:

Herr Laube, die Wasserballer des OSC Potsdam haben Halbzeit im ersten Jahr in der Hauptrunde A der Deutschen Wasserball-Liga und gehen als Viertplatzierte in die Winterpause. Sind Sie zufrieden?

Absolut. Das ist ein Ergebnis, das wir uns erwünscht haben, und das uns keiner unserer Konkurrenten zugetraut hat. Wir haben nur acht Minuspunkte und die gingen aus den vier Niederlagen gegen die Top-Favoriten Spandau und Duisburg hervor. Gegen die verliert allerdings jeder.

Vor Saisonbeginn hatte Ihre Mannschaft neben dem Wechsel von Hannes Schulz nach Spandau auch mehrere Zugänge zu verbuchen. Wie sind sie eingeschlagen, wie hat sich das Team zusammengefunden?

Als wichtigste Stützen haben sich im bisherigen Saisonverlauf Dmitry Gusev und David Kleine herauskristallisiert. Unser Moskauer Mann im Tor hat zwar noch einige Sprachbarrieren, aber daran wird gearbeitet. Und David, der als Nationalspieler aus Spandau zu uns kam, ist in der Centerverteidigung ebenfalls sehr wichtig für uns geworden. Aber prinzipiell haben sich alle gut zusammengefunden, und das ist sehr wichtig für das Gesamtkonstrukt. Die Jungs unternehmen auch außerhalb des Wassers sehr viel miteinander – es ist schon verrückt, wie diese Mannschaft funktioniert.

Gegen die auf Augenhöhe stehenden Teams hat der OSC im bisherigen Saisonverlauf keinen Punkt abgegeben. Wie lief es gegen die vermeintlich Großen wie etwa Spandau oder Duisburg?

Gegen die mussten wir wie gesagt Niederlagen einstecken, was auch normal ist. Aber mir war da so manches Ergebnis ein wenig zu hoch. Andere Teams sind da trotz der klaren Verhältnisse etwas abgebrühter herangegangen. Gegen die Favoriten muss sich unsere junge Truppe einfach anders präsentieren.

Der OSC Potsdam stellt mit einem Altersdurchschnitt von knapp 20 Jahren die jüngste Mannschaft der Liga. Inwieweit zahlt sich so etwas aus oder bringt phasenweise sogar Nachteile mit sich?

Es ist schwer von Nachteilen zu sprechen, wenn man gewinnt. Ein großer Vorteil dürfte die Unbekümmertheit und natürlich auch der konditionelle Vorteil sein. In diesem Punkt sind wir außer Spandau und Duisburg allen Teams in der Liga überlegen. Die Jungs wissen, dass sie gewinnen können und beißen sich durch. Ein Nachteil könnte vielleicht sein, dass ein erfahrener Spieler manchmal eine bessere Entscheidung treffen würde. Aber das Team lernt ja mit jedem Spiel.

Für die Mannschaft geht es wegen der EM im niederländischen Eindhoven im Januar erst Anfang Februar in der Meisterschaft weiter. Wie wird die lange Zeit genutzt?

Ähnlich wie die Zeit vor Saisonbeginn. Bis zum Jahresende steht reduziertes Training an, am 21. Januar spielen wir im Pokal gegen Würzburg und fahren anschließend ins Trainingslager nach Barcelona. Dort haben wir es eine Woche lang mit dem spanischen Spitzenteam Sabadell zu tun. Jeden Tag werden wir uns verhauen lassen, aber dadurch lernt man.

Sportlich läuft es gut für den OSC. Was würden Sie sich für das kommende Jahr an Verbesserungen wünschen?

Wegen des Wegfalls der Hauptstadtmittel machen wir uns große Sorgen um unsere finanzielle Lage. Neben Turbine Potsdam sind wir die erfolgreichste Mannschaft im Land, das sollte besser durch die Stadt gewürdigt werden.

Sind womöglich finanziell besser gestellte Vereine an OSC-Spielern interessiert?

Wir sind der Verein mit den geringsten Mitteln der Liga. Dennoch würde uns keiner wegen ein paar hundert Euros verlassen. Spaß und Zusammenhalt sind wichtiger.

Das Gespräch führte Henner Mallwitz.

André Laube (32) ist hauptberuflich als Landestrainer Brandenburgs beschäftigt. Die Männermannschaft des OSC Potsdam betreut er seit ihrem Bundesligaaufstieg im Jahr 2008.

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