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Landeshauptstadt: Später Jugendstil modern

Sanierung von 43 Gewoba-Wohnungen in Potsdam-West fast abgeschlossen

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Sanierung von 43 Gewoba-Wohnungen in Potsdam-West fast abgeschlossen Von Günter Schenke Brandenburger Vorstadt - Leicht geschwungene Treppenstufen führen durch den „hochherrschaftlichen“ Eingang in die Villengemächer der Nansenstraße 11. „Derjenige, der diese Villa 1909 gebaut hat, muss viel Geld gehabt haben“, sagt Architekt Uwe Müller. Wer sich nach der Sanierung der insgesamt fünf modernisierten Wohnungen hier einmietet, muss ebenfalls gut situiert sein, denn bei über hundert Quadratmetern Wohnfläche kommt schon eine Miete von zirka 1200 Euro zusammen. „Diese Wohnung ist bereits vermietet“, berichtet Gewoba-Geschäftsführer Jörn-Michael Westphal. Zusammen mit Co-Geschäftsführer Horst Müller-Zinsius und einigen Mitarbeitern der Gemeinnützigen Wohn- und Baugesellschaft (Gewoba) zeigte er der Presse gestern die wieder hergestellten Räume. Dass bereits eine der fünf Wohnungen mit „gehobenem Standard“ einen Mieter gefunden hat, dürfte als gutes Omen für die 43 Altbauwohnungen gelten, welche die Gewoba in einer konzertierten Aktion dieses Jahr umfassend saniert hat. Außer der erwähnten Villa Nansenstraße 11 sind das die Wohnhäuser Nansenstraße 19, Lennéstraße 46 und das Riesen-Eckhaus Lennéstraße / Ecke Feuerbachstraße. Viele der hier vor der Sanierung ansässigen Mieter wollen wieder in ihr altes Domizil zurück – verständlich, denn die Annehmlichkeiten der alten Wohnung verbinden sich dann mit den Vorteilen der Modernisierung. Offenbar war das Auslaufen der Investitionszulage für die Sanierung von Altbauten Ende dieses Jahres der Anlass, die Modernisierung dieser fast hundert Jahre alten Gebäude in Angriff zu nehmen. Zu einem früheren Zeitpunkt war das wegen ungeklärter Eigentumsverhältnisse nicht möglich. Immerhin verwaltet die Gewoba noch 1200 Wohnungen, bei denen die Vermögensverhältnisse ungeklärt sind. „Wir müssen bis Ende des Jahres fertig werden“, sagt Westphal, denn erst mit der Bauabnahme sei die Investitionszulage von 15 bis 22 Prozent sicher. In der Nansenstraße 11 haben die Baufirmen ein geradezu rekordverdächtiges Tempo vorgelegt: Am 21. August begannen die Arbeiten und zum Ende des Jahres sind eine Million Euro verbaut. Wo diese geblieben sind, lässt sich am Ergebnis unschwer ablesen: neue Heizsysteme einschließlich Fußbodenheizung in den Badestuben, Aufbau eines völlig neuen zweiten Geschosses und einer Gästewohnung, komplette Erneuerung des Dachstuhls. Dabei war Rücksicht auf das historisch Überlieferte des Bauwerkes zu nehmen. So ist es zu erklären, dass sich selbst in der Küche feiner Stuck an der Decke befindet, dass die Wohnungen zum Teil mit zwei Balkonen ausgestattet sind und so ungewöhnliche Räumlichkeiten wie ein „Ankleidezimmer“ aufweisen. Zwischen sieben und acht Euro pro Quadratmeter kalt sollen die Mieten liegen. Das sei für die Gewoba das obere Level, meint Westphal und erwähnt, dass die Kaltmiete bei 95 Prozent der Gewoba-Mieten unter sechs Euro beträgt.

Günter Schenke

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