zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Spazierengehen und erinnern

SPD-Ortsverein will Mauer-Gedenkstein am Postenweg aufstellen

Stand:

SPD-Ortsverein will Mauer-Gedenkstein am Postenweg aufstellen Babelsberg. Ein bisschen fröstelnd und mit der hereinbrechenden Dunkelheit kämpfend, hatten sich gestern SPD-Genossen aus Potsdam und Berlin sowie Mitglieder des Bürgervereins Steinstücken an der Mendelssohn-Bartholdy-/Ecke Steinstraße getroffen, um nun schon zum dritten Mal in Folge des Mauerfalls am 9. November 1989 zu gedenken und einen Platz für einen Gedenkstein, der an dieses einschneidende Ereignis erinnert, auszumachen. „Für meine Generation ist die Erinnerung an die Mauer noch immer präsent. Ich bin in der Steinstraße zur Schule gegangen und hatte sie jeden Tag vor Augen“, meint Harald Kümmel, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Stern/Drewitz/Kirchsteigfeld und frischgewählter Stadtverordneter. Er sei elf Jahre alt gewesen, als die Mauer fiel und er eine neue Welt entdecken konnte. So etwas vergesse man nicht. Und doch sei es auch für ihn inzwischen Alltag, durch die einst abgeriegelten Gebiete zu laufen. Für die nachwachsende Generation verblasse die Mauerzeit jedoch mehr und mehr, zumal rund um Steinstücken alles abgerissen worden sei und nur noch Teile des Postenweges an das Eingesperrtsein erinnerten. SPD und Bürgerverein wollen deshalb ein Mahnmal anfertigen lassen, das an den Mauerverlauf erinnert. Als erste hat Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein schon eine Spende zugesichert, weitere sollen folgen. Kümmel rechnet mit Kosten von etwa 2000 Euro. „Wir haben uns für einen gravierten Stein entschieden, um etwas Dauerhaftes an der ehemaligen Grenzlinie aufzustellen.“ Eine Gedenktafel in der Steinstraße sei ziemlich schnell zerstört worden, erzählt der Ur-Potsdamer. Als Aufstellungsorte wurden gestern entweder die Treffpunktecke oder eine Stelle am ehemaligen Postenweg Nähe Beyerstraße auserkoren. Nach dem Gedenkrundgang übte die SPD nach der Schlappe zur Kommunalwahl den Schulterschluss bei einem Glas Glühwein und Gebäck. Zusammen mit Monika Keilholz wird Harald Kümmel in seinem Wahlkreis für die SPD die Aufgaben der neuen Legislaturperiode in Angriff nehmen. Er nennt als wichtigste Probleme die Sanierung des Schulstandortes Stern. Dafür müssten so schnell wie möglich die Weichen gestellt werden. Aber auch um eine verbesserte Funktionalität des Ernst-Busch-Platzes in Drewitz wolle man sich kümmern. Der Bau eines Spaßbades sei für die Potsdamer SPD-Genossen trotz aller Widerstände noch nicht vom Tisch und die Hofgestaltung innerhalb der Neubaublöcke soll mit Fördermitteln weitergehen. fran

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })