
© Guido Berg
Alte Post in Potsdam: SPD will Investor Panzer hören
Verfahren bleibt weiter unklar. Die SPD-Fraktion will Klarheit zu den Vorgängen um die Alte Post im Potsdamer Stadtzentrum.
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Fraktionschef Mike Schubert sagte am Donnerstag, die SPD werde Investor Daniel Panzer und Vertreter der kommunalen Bauholding Pro Potsdam am Montag in die Fraktionssitzung einladen. Bereits am Mittwoch hatte die Potsdamer CDU-Kreischefin Katherina Reiche Transparenz und umfassende Informationen für die Stadtverordneten gefordert.
Unterdessen ist weiter unklar, warum die Pro Potsdam das Angebot von Panzer, die Alte Post mit der historischen Fassade von Georg Christian Unger wiederaufzubauen, nicht angenommen hat. Panzer hatte der Pro Potsdam wie berichtet mangelnde Transparenz vorgeworfen. Er hatte auch beklagt, noch nicht einmal eine Absage erhalten zu haben. Der Facharzt für Anästhesie, der in Berlin-Steglitz eine Schönheitsklinik führt, hatte nach eigenen Angaben 537 000 Euro für das Grundstück der Alten Post an der Friedrich-Ebert- / Ecke Yorckstraße geboten. Doch die Pro Potsdam habe sein Angebot nie ernsthaft in Erwägung gezogen, so Panzers Vorwurf.
Die Pro Potsdam weigerte sich am Donnerstag, den PNN schriftlich gestellte Fragen zu beantworten. Sie verwies dabei auf eine Pressekonferenz, bei der am heutigen Freitag die Pro-Potsdam-Geschäftsführer Horst Müller-Zinisus und Bert Nicke sowie Erich Jesse als Geschäftsführer der Pro-Potsdam-Tochter Polo Beteiligungsgesellschaft mbH zur Alten Post informieren wollen. Allgemein teilte die Pro Potsdam am Donnerstag nur mit, sie habe sich an „alle von der Landeshauptstadt Potsdam vorgegebenen Verfahrensvorschriften“ gehalten.
Die Stadtverordneten hatten im März 2011 entschieden, dass bei der Ausschreibung des Grundstücks ein Wiederaufbau der Unger-Fassade Pflicht wird. Zudem soll das Grundstück „analog zu den Grundstücken an der Alten Fahrt“ ausgeschrieben werden. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass die Pro Potsdam diesen Beschluss kippen und selbst bauen will. Dies teilte sie den Stadtverordneten in einer nichtöffentlichen Mitteilungsvorlage mit. Der Grund laut Pro Potsdam: „Es wurde kein akzeptables Angebot abgegeben.“ Zudem macht die Pro Potsdam geltend, dass das Alte-Post-Grundstück, das seit dem Abriss des in der DDR dort errichteten „Haus des Reisens“ 2009 brach liegt, sie rund 327 000 Euro gekostet habe. SCH
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