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Landeshauptstadt: SPD will Landesgartenschau 2019 für Potsdam

Fraktionschef Mike Schubert erhofft sich Schub für Entwicklungsgebiet Krampnitz

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Kommt die nächste Landesgartenschau in die Landeshauptstadt? Diesem Vorschlag des Marquardter Obstbauern Manfred Kleinert will die SPD im Stadtparlament jetzt Nachdruck verleihen: Mit einem Antrag will die Fraktion die Verwaltung verpflichten, die Prüfung einer Bewerbung bis zum November abzuschließen. Geprüft werden sollen konkret die Ortsteile Fahrland mit dem Entwicklungsgebiet Krampnitz sowie Marquardt mit dem Gutspark als mögliche Laga-Standorte. Das Stadtparlament wird den Antrag bei seiner nächsten Sitzung am 5. März diskutieren, Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hatte bereits bei der vergangenen Sitzung angekündigt, Kleinerts Idee im ersten Quartal 2014 prüfen zu lassen (PNN berichteten).

Die Laga-Idee habe nicht nur Charme, „sondern ist eine große Chance“, begründete SPD-Fraktionschef Mike Schubert den Vorstoß. Insbesondere mit Krampnitz könne man auf die Erfahrungen der Bundesgartenschau (Buga) im Jahr 2001 im Bornstedter Feld zurückgreifen „und die Entwicklung des künftigen Stadtteils am Wasser wunderbar vorbereiten“, so Schubert. Die Buga habe gezeigt, „was für einen Schub eine Gartenschau für die Stadtentwicklung bringen kann“. Die Stadt will das 120 Hektar große ehemalige Kasernengelände in Krampnitz bis 2023 zu einem neuen Wohnviertel für bis zu 3800 Einwohner machen. SPD und FDP hatten erst vor zwei Wochen einen Ideenwettbewerb für die Entwicklung gefordert (PNN berichteten).

Beim Land sieht man einer möglichen Laga-Bewerbung der Landeshauptstadt gelassen entgegen. Zwar habe man sich bei den vergangenen Lagas dafür entschieden, Städte in den Fokus zu rücken, die Aufholbedarf bei der Grünflächenentwicklung und der Infrastruktur hatten, sagte Jens-Uwe Schade, Sprecher des Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft, von dem aus das Laga-Auswahl-Verfahren koordiniert wird. „Formal kann sich aber jede Stadt bewerben“, betonte er. Die Ausschreibung für die Laga 2019 soll erst nach den Wahlen erfolgen, eine Entscheidung über den Standort soll im Frühjahr 2015 fallen, so der Sprecher.

Eine Laga sei „mehr als eine Blümchenschau“, betonte Schade. Es gehe dabei um langfristige Stadtentwicklungsmaßnahmen beispielsweise für Innenstadtbrachen oder Konversionsflächen. Entscheidend für eine überzeugende Bewerbung sei ein Finanzplan und entsprechende Eigenmittel der Kommune. Bei der Laga in Prenzlau 2013 waren insgesamt 31,3 Millionen Euro in Bauvorhaben geflossen – knapp zwei Drittel davon Fördermittel von EU, Bund und Land.

Auch Karl-Ludwig Böttcher, Geschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes Brandenburg, befürwortet eine Bewerbung von Potsdam. „Warum sollte die Stadt nicht das, was sie zu bieten hat, durch eine Laga präsentieren?“, sagte er auf PNN-Anfrage. Dass es sich um die ohnehin häufig im Mittelpunkt stehende Landeshauptstadt handelt, ist für ihn kein Problem: „Das wird eine Jury bei der Entscheidung im Kopf haben.“ Es müsse der Landeshauptstadt aber freistehen, sich in dem offenen Wettbewerb zu beteiligen. Auch Holger Bransch, Sprecher des Landesbauernverbandes, hätte mit einer Potsdam-Bewerbung kein Problem, wie er auf PNN-Anfrage sagte. jaha

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