Landeshauptstadt: SPD: Zaun am Pfingstberg soll schnell weg Schubert: Gespräche mit Döpfner weiterführen
Nauener Vorstadt - Die SPD pocht im Konflikt um den Park der Villa Schlieffen am Pfingstberg auf die Einhaltung des bestehenden Bebauungsplanes. Von dem Vorschlag, das Gelände notfalls von der Schlösserstiftung (SPSG) zu übernehmen, falls es keine Einigung mit Springer-Vorstand Mathias Döpfner gäbe, rückte der SPD-Unterbezirk vorsichtig ab.
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Nauener Vorstadt - Die SPD pocht im Konflikt um den Park der Villa Schlieffen am Pfingstberg auf die Einhaltung des bestehenden Bebauungsplanes. Von dem Vorschlag, das Gelände notfalls von der Schlösserstiftung (SPSG) zu übernehmen, falls es keine Einigung mit Springer-Vorstand Mathias Döpfner gäbe, rückte der SPD-Unterbezirk vorsichtig ab. Die Kosten für eine Übernahme seien nicht bekannt, sagte Potsdams SPD-Chef Mike Schubert nach einer Sitzung des Unterbezirksvorstands am Donnerstagabend, an der auch Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) teilnahm.
Damit das rund sechs Hektar große, derzeit verwilderte Welterbe-Areal inklusive der maroden Villa Schlieffen betreten werden kann, müsste laut Schubert das Gelände „kurzfristig“ gesichert werden. Es müsse gefahrlos betreten werden können. Der Zaun müsse weg, da es laut Bebauungsplan ein öffentliches Gelände sei. „Und das so schnell als möglich. Es ist seit fast einem Jahr gesperrt“, betonte er. Dennoch müsse es weiter Gespräche mit der SPSG und Döpfner als Nießbrauchsnehmer über einen Kompromiss geben. Schubert verwies zudem auf die Verantwortung von Brandenburg, Berlin und Bund als Stifter der SPSG. Sie müssten sich dafür einsetzen, dass der Bebauungsplan eingehalten werde. Der Vorsitzende des Stiftungsrats, Berlins Kulturstaatssekretär Tim Renner, war am Freitag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Nur wenn die Durchsetzung des Bebauungsplans nicht gelinge, soll die Stadt nach Willen der Potsdamer SPD prüfen, unter welchen Voraussetzungen der Stadt eine Übernahme des Areals möglich ist. Jakobs hatte zuvor davon gesprochen, dass es langfristig vorstellbar sei, dass die Fläche in das Eigentum Potsdams übergeht. Dies bleibe aber weiteren Gesprächen mit der SPSG vorbehalten.
Mitte Mai hatte sich eine Mehrheit im Hauptausschuss der Stadtverordnetenversammlung gegen die Pläne Döpfners positioniert. Döpfner will nach vertraglicher Vereinbarung mit der Stiftung Park und Villa Schlieffen für 1,8 Millionen Euro denkmalgerecht wiederherstellen und 30 Prozent des Parkareals, das an die Villa Henckel grenzt, die ihm gehört, privat nutzen. Um dies auch bauplanerisch zu legitimieren, müsste der Bebauungsplan geändert werden – wofür es bisher keine politische Mehrheit gab. sen
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