Landeshauptstadt: Speicherstadt: Baubeginn im Frühjahr
Bauausschuss befürwortet Rahmenplan / Stadtverordneten befinden am 6. Februar über Sanierungsstart
Stand:
Teltower Vorstadt - Der Rahmenplan für die Sanierung der maroden Speicherstadt hat zwar noch nicht die letzte, aber die entscheidende parlamentarische Hürde genommen. Der Bauausschuss stimmte dem Plan am Dienstagabend mit Ergänzungen zu. Passiert das Planwerk am 6. Februar auch die Stadtverordnetenversammlung, wäre das nach gestriger Aussage der Baubeigeordneten Elke von Kuick-Frenz (SPD) „das endgültige Go für die Prinz von Preußen Grundbesitz AG“, die die historischen Speicher im südlichen Areal zu exquisiten Wohnquartieren umbauen will.
Die Baugenehmigungen für den Umbau des Hampel-/Schinkel-Speichers stehe kurz vor der Übergabe. Noch im Frühjahr werde Baubeginn sein. Die Baubeigeordnete würdigte den mit den Investoren der Speicherstadt – die Speicherstadt GmbH, der Prinz von Preußen Grundbesitz AG und Pro Potsdam – vereinbarten Rahmenplan als „freiwillige private Bodenordnung, die es in diesem Umfang in Potsdam noch nicht gab“. Von Kuick-Frenz rechnet nach dem Sanierungsstart schnell mit weiteren Investitionen für den mittleren Teil der Speicherstadt und sprach von einem „Schneeball-Effekt“. Tritt dies ein, will der Bauausschuss frühzeitig beteiligt werden, damit kurzfristig Baugenehmigungen erteilt werden könnten.
In der weiteren Ausschuss-Debatte kamen Christian Seidel (SPD) und Ralf Jäkel (Die Linke) überein, einen gemeinsamen Antrag auf Prüfung eines „attraktiven innenliegenden Radweges“ zu stellen, der dann auch eine Mehrheit fand. Fahrradfahrer sollen alternativ zur Leipziger Straße zwei Routen durch die Speicherstadt nehmen können: entweder am Ufer entlang oder mitten durch das Areal. Jäkel scheiterte mit seinem Anliegen, den Uferweg vollständig bis zum Wasserwerk entlang des Ufers zu führen. Das Betreten des Trinkwasserschutzgebietes ist untersagt – sollte dies aber einmal nicht mehr so sein, dürfe der Radweg nicht an einem direkt am Ufer auf der Grundplatte eines 1994 abgerissenen Speichers zu errichtenden Gebäudes enden. Daher müsse der Neubau etwas ins Landesinnere verschoben werden, um einem Weg am Ufer Platz zu machen. Dieser Option widersprach Stadtplaner Andreas Goetzmann mit Verweis auf bereits bestehende Verträge mit dem Investor. Dieser werde kein Interesse daran haben, wenn abends „Hinz und Kunz durch seine Parkanlagen latscht“, versicherte auch Sanierungsträgerchef Erich Jesse.
Im Weiteren befürwortete der Bauausschuss einen SPD-Antrag demzufolge die Stadt Potsdam mit der Deutschen Bahn AG über die Möglichkeit einer Überquerung des Bahndamms für Fußgänger verhandeln soll. Ziel ist eine direkte Fußgängerverbindung zwischen Speicherstadt und Lustgarten. Diese Option solle gehalten werden, erklärte Goetzmann, erinnerte jedoch daran, dass im Rahmenplan auch die Möglichkeit einer Fußgängerbrücke über das Hafenbecken eingetragen ist.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: