Landeshauptstadt: Speicherstadt in Genehmigungsphase
Groth-Gruppe will Bauanträge für mittleren Teil des Areals im Frühjahr stellen / Baubeginn Mitte 2011
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Speicherstadt - Der Genehmigungsprozess für die Bebauung der mittleren Speicherstadt hat begonnen. Der Investor habe die Bauvorbescheide beantragt, erklärte Stadtplanungschef Andreas Goetzmann am Dienstagabend im Bauausschuss. Im Rahmen des sogenannten „Frühwarn-Systems“ informiert die Bauverwaltung die Bauausschussmitglieder regelmäßig über Bauanträge. Diese Regelung war im Streit um Bauprojekte gefunden worden, die geeignet waren, dem Potsdamer Welterbe zu schaden. Konkreter Auslöser war die Debatte um das Umbau-Vorhaben Lennéstraße 44.
Antonia Kinze, Geschäftsführerin der Berliner Groth-Gruppe, bestätigte gestern gegenüber den PNN die Bauvorbescheidsanträge für die mittlere Speicherstadt. Bereits Anfang Januar 2011 hatte Investor Klaus Groth gegenüber den PNN erklärt, er rechne mit der Erteilung eines zweiten Bauvorbescheides „für Ende Februar“. Die Vorbescheide sind Grundlage für den Bauantrag, der im März oder April dieses Jahres gestellt werden soll. Sobald dieser durch die Bauverwaltung genehmigt worden ist, voraussichtlich Mitte des Jahres, „fangen wir an zu bauen“, sagte Groth-Geschäftsführerin Kinze. Der Bauantrag werde nach Paragraf 34 Baugesetzbuch gebaut, wonach die Umgebungsbebauung Maßstab ist für die Neubauten.
Groth will im mittleren Speicherstadt-Areal 200 bis 230 hochwertige Wohnungen in mehreren Neubauten errichten. Zudem sollen zwei vorhandene Speicher umgebaut werden. Groth will allein im Speicherstadt-Mittelareal einen Umsatz von 80 Millionen Euro erzielen. Ferner bekundet er Interesse an der Entwicklung des Brauhausberges. Mit einer Fertigstellung rechnet das Unternehmen zwischen Ende 2012 und Mitte 2013. Die Groth-Gruppe hat im mittleren Speicherstadtbereich ein Grundstück von mehr als 11 000 Quadratmetern von der städtischen Pro Potsdam GmbH gekauft (PNN berichteten).
Die Verteilung der Baumassen in der Speicherstadt und am Brauhausberg regelt ein in Potsdam auf viel Lob gestoßener Masterplan des Architekten Christoph Kohl vom Büro Krier & Kohl. Architekt Kohl hatte 2009 den PNN gesagt, ein erfolgreicher Masterplan sein noch kein Garant dafür, dass „auch die Umsetzung formidabel sein wird“. Die Begeisterung über den Masterplan dürfe nicht dazu führen, dass die Stadt Potsdam die Bebauung nicht auch „mit derselben Intensität begleitet“.
Mit der Berufung des Gestaltungsrates hat Potsdam indes die Grundlagen für intensive Begleitung in Sachen architektonische Qualität gelegt. Noch vor Ostern dieses Jahres will die Groth-Gruppe die Entwürfe im Gestaltungsrat der Stadt diskutieren lassen. „Das werden große Sitzungen“, erklärte Groth den PNN im Januar. Derzeit seien hochkarätige, international tätige Architekten dabei, die Architektursprache für den mittleren Speicherstadt-Teil zu entwickeln. Guido Berg
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