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Sport: Spektakel am Netz

Die Volleyballerinnen des SC Potsdam schlagen in einem dramatischen Match den Dresdner SC mit 3:1

Stand:

Im Topspiel der ersten Volleyballbundesliga besiegten die Damen des SC Potsdam den Dresdner SC 1898 mit 3:1 (25:19, 20:25, 38:36, 25:22). Es war der erste Erfolg gegen den Rivalen aus Sachsen. SCP-Cheftrainer Alberto Salomoni hatte bereits angekündigt: „Einmal werden wir auch ein Spitzenteam schlagen.“ Nach der Partie strahlte er: „Heute ist es uns gelungen.“

Die 1 420 Zuschauer in der MBS-Arena erlebten einen hochklassigen und bis zum Ende dramatischen Fight, der seinen Höhepunkt im dritten Satz hatte. Dieser alleine war das Kommen wert. Er zog sich über 44 Minuten hin und ging beim viel umjubelten 38:36 für das Salomoni-Team zu Ende. Keiner der zahlreichen Volleyballexperten in der Halle konnte sich erinnern, dass es im Damenvolleyball einen solch spektakulären Satz gegeben hat – er wird seinen Platz in der Statistik finden. Dabei lag Potsdam bereits 17:20 im Hintertreffen, als nach einer Auszeit beim Stand von 14:17 ein Ruck durch die Mannschaft ging und es ihr gelang, zum 23:23 auszugleichen. Das Team kippte einen schon verloren geglaubten Satz, den die Zuschauer im Stehen erlebten! „Dass die Fans so hinter und gestanden haben, hat mich riesig motiviert, das macht eben ein Heimspiel aus“, sprudelte Libero Lisa Rühl, die eine souveräne Leistung bot, heraus. „Für mich war der Ausgang dieses Satzes der Schlüssel für den Spielausgang“, sagte DSC-Trainer Alexander Waibl.

Der SC Potsdam begann mit Kathy Radzuweit, Lisa Rühl, Elisa Muri, Nikolina Jelic, Nikola Radosova und Jessica Rivero und war von Beginn an hellwach und das spielbestimmende Team. Hier waren es vor allem die Überragende Nikola Radosova, die mit ihren präzisen Schmetterbällen brillierte, und dem Champions-League-Teilnehmer etliche Probleme bereitete, sowie Lisa Rühl, die hinten alles, was von den Gästen über das Netz gebracht wurde, wegfischte. Über die Zwischenergebnisse 14:9 und 23:16 gab es das 25:19. „Da habe ich schon gemerkt, dass heute bei dieser tollen Atmosphäre was gehen kann“, so Radosova. Leider verletzten sich im Auftaktsatz Nikolina Jelic und auf DSC-Seite Jaroslava Pencova, was sich zumindest bei den Gastgebern bemerkbar machte. Obwohl Potsdam im Folgesatz bis zum 17:12 dominierte, wobei Jessica Rivero knallhart die Bälle über das Netz brachte, machte sich der Ausfall von Jelic bemerkbar. Dresden gelang es, sich gut auf das druckvolle Agieren der Havelstädterinnen einzustellen und hatte mit Lisa Izquierdo ihre Punktemacherin. Nach sieben DSC-Zählern in Folge lagen die Gastgeber plötzlich 17:19 in Rückstand, da war der Spielfluss weg und der 1:1-Ausgleich die Folge.

Der vierte Satz glich in etwa dem ersten. Bis zum 7:4 lief es nach Plan. Aber den Deutschen Vizemeister durften die Potsdamerinnen zu keinem Zeitpunkt unterschätzen, denn das wäre ins Auge gegangen: Die Sachsen kämpften sich zum 9:9 heran. Ein kaum zu toppender Aufschlag von Jessica Rivero brachte das 10:9 und Potsdam in Richtung Sieg. Da punktete die U 23-Nationalspielerin Lisa Gründing zum zwischenzeitlichen 16:12, jetzt war der Potsdamer Block nicht mehr zu überwinden und dann waren es die Bälle einer überragenden Nikola Radosova, die wieder als „Beste Spielerin“ ausgezeichnet wurde, welche dem SC Potsdam nach etwas mehr als zwei Stunden den verdienten 3:1-Erfolg brachte.

„Potsdam hatte hinten raus mehr zuzulegen. Nach dem schweren Spiel bei Omchika Omsk Region war für uns die Regenerationszeit einfach zu kurz. Das kann in vier Tagen schon ganz anders aussehen, bilanzierte Waibl. Schon am kommenden Mittwoch treffen beide Mannschaften um 19.00 Uhr in der MBS-Arena erneut aufeinander. Im DVV-Pokal geht es dann um den Einzug in das Viertelfinale. Und da beginnt alles beim 0:0.

Gerhard Pohl

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