Landeshauptstadt: Spende für Neptun
Eine halbe Million steht für den Wiederaufbau des Neptunbassins bereit. Doch die Stadt wehrt ab
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Für den Wiederaufbau des Neptunbassins ist ein Spender gefunden worden. Dieser will knapp eine halbe Million Euro bereitstellen, wie Rudolph Freiherr von Ketteler, Vorsitzender des Fördervereins für die Wiederherstellung des Neptunbassins, am Donnerstag sagte. Dafür könne man das Wasserbassin in seiner Originalgröße sowie mehrere Tritonen oder Pferde wiederherstellen lassen. Allerdings habe der anonyme Spender, der schon eine der bereits bestehenden Figuren finanziert habe, eine Bedingung gestellt, sagte von Ketteler. Der Lustgarten müsse in seiner jetzigen Form erhalten bleiben.
Damit spielte auf die immer noch offene Frage des Flottenneubaus an. Das Fahrgastschifffahrts-Unternehmen wollte mit seinem Bau das Neptunbassin sozusagen L-förmig umstellen. Diese Pläne sind aber seit Mitte Juni vorerst vom Tisch, weil die Stadtverwaltung einen unkalkulierbaren Rechtsstreit mit den Architekten des Areals fürchtete. Ob das Gebäude nun als Erweiterungsbau am Hotel Mercure oder am Bahndamm am südlichen Ende des Lustgartens entstehen soll, ist noch unklar.
Von Ketteler setzt sich schon seit Jahren für die Wiederherstellung der Skulpturengruppe „Neptuns Triumph“, die einst den Karpfenteich vor dem Stadtschloss zierte, ein. Sein Engagement begann, als er von 1998 bis 2004 Direktor der Hotels Mercure war. Zur Bundesgartenschau 2001 waren der Lustgarten samt Neptunbassin und Hafen wiederhergerichtet worden, damals startete von Ketteler gemeinsam mit dem „Rotary Club Alter Markt“, dessen Sozialfonds auch Träger des Fördervereins ist, die Spendensammlung für den Wiederaufbau. Vier der einst zwölf Skulpturen sind bereits nachgebildet. Ein Pferd kostet laut von Ketteler etwa 150 000 Euro, ein Triton rund 80 000.
Er rief die Stadt dazu auf, das Spendenangebot anzunehmen und eine Baugenehmigung zu erteilen. Doch aus dem Rathaus kam am Donnerstag eine Absage: Die Wiederherstellung der früheren Form des Neptunbeckens stehe aktuell nicht zur Diskussion und würde auch sehr stark in die Gestaltung des „Neuen Lustgartens“ eingreifen, der zur Bundesgartenschau 2001 angelegt wurde. Weitere Entscheidungen würden nur im Rahmen der aktuellen Überlegungen zum Sanierungsgebiet „Potsdamer Mitte“ getroffen. Schließlich seien die räumlichen Bezüge durch den neuen Landtag ganz anders, als dies noch im Jahr 2000 vorstellbar war. „Das erfordert auch für die Flächen im Bereich Lustgarten/Hafen neue Überlegungen“, hieß es in der Mitteilung vage. K. Wiechers
K. Wiechers
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