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Rannten für einen guten Zweck. Sportschülerinnen beim Lauffest.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Spenden statt Schweinehund

Potsdamer Schüler laufen für den guten Zweck

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Potsdam-West - Ein großer Unbekannter in einem Hundekostüm und einer Schweinchennase steht mitten auf dem Fußballfeld des Stadions am Luftschiffhafen und feuert eifrig die Läufer an, die hier ihre Runden drehen. Es ist das Maskottchen eines benachbarten Fitnessstudios – und soll an den, dem ein oder anderen Sportmuffel bekannten „inneren Schweinehund“ erinnern. Den haben die rund 600 Schüler der Potsdamer Sportschule „Friedrich-Ludwig-Jahn“, die hier am gestrigen Freitag unzählige Runden für den guten Zweck liefen, allerdings längst überwunden.

Jedes Jahr sammeln die Schüler mit ihrer Aktion „Running for Help“ Geld, um ihre Partnerschulen und ein Waisenhaus im südostafrikanischen Mosambik zu unterstützen. So sei durch die Spenden beispielsweise schon der Ausbau einer Schulbibliothek ermöglicht worden, so die Lehrerin und Pressesprecherin Tanja Boss.

Den ersten Kontakt stellte vor 14 Jahren Oberstufenkoordinatorin Evelyn Vollbrecht her, die Mosambik schon oft bereist hat und von 2005 bis 2007 sogar dort lebte. Seitdem hat auch der Spendenlauf seine Tradition – vor drei Jahren wurde er durch „Swimming for help“ in der benachbarten Schwimmhalle ergänzt. Den Rekord machte dabei vor zwei Jahren eine Schülerin, die in zwei Stunden 48 Runden lief. „Sollte jemals einer meiner Schüler die 50-Runden-Marke knacken, dann gibt es einen tollen Preis von mir, einen, der dann auch zu dem jeweiligen Schüler passt“, sagt Boss mit einem Lächeln.

Um einen Sponsor müsse sich jeder Schüler selbst kümmern. Laut Boss seien dabei vor allem die Jüngeren besonders engagiert. So bitten die meisten Schüler im Betrieb der eigenen Eltern um Unterstützung oder sprechen direkt kleine Geschäfte und Privatleute in der Stadt an. Insgesamt kamen in den vergangenen Jahren so jeweils bis zu 12 000 Euro zusammen.

Um sicher sein zu können, dass die Spenden auch am richtigen Ort landen, reisen jedes Jahr im Oktober fünf bis zehn Schüler für drei Wochen selbst nach Mosambik. Die Kosten für die Reise tragen die Schüler jedoch allein, damit das Spendengeld komplett dem Hilfsprojekt zukommt. „Leider bin ich selbst bisher noch nicht mit nach Afrika gereist. Aber für 2016 habe ich mir das ganz fest vorgenommen“, so Boss.

Mareike-Vic Schreiber

Mareike-Vic Schreiber

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