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Landeshauptstadt: Spendengeld geht zurück

TSV-Chef Wanke sicherte auf Zettel Rückgabe zu

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Er werde die Spendengelder in den nächsten Tagen an die Stadt zurückzahlen. Das versicherte der Vorsitzende des Potsdamer Tierschutzvereins (TSV), Niklas Wanke, gestern handschriftlich und gab den Zettel in der Stadtverordnetenversammlung der Presse „zur Kenntnis“, steckte ihn danach allerdings wieder ein. Der Verein, hieß es in dem Wanke-Schreiben weiter, habe die Gelder, die für einen Tierheim-Neubau von Privatleuten gespendet worden waren, zinsbringend angelegt. Über die Höhe des zurückzugebenden Betrags aber schwieg sich der Tierschützer aus. Nach PNN-Informationen fordert die Stadtverwaltung eine Summe von 210 000 Euro; der TSV soll dagegen von 80 000 Euro ausgehen.

„Wir verlangen das Geld zurück“, hatte zuvor auch Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) vor den Stadtverordneten gefordert. Und an die Fraktion Die Linke gewandt: Die Stadt sei kein „Ausfallbürge“ für Vereine, die ihrer Aufgabe nicht ordentlich nachkämen. Hella Drohla von der Linken hatte im Vorfeld die Stadt gebeten, auf die überreichten Spendengelder zu verzichten, um dem Tierschutzverein nicht weiter zu schaden. „Wo kämen wir dahin“, wenn die Stadt mit allen angeschlagenen Vereinen so verfahre, fragte der Oberbürgermeister in die Runde. Er habe ja die Befürchtung, dass das Geld bereits „aberwitzig verwendet worden“ sei, unkte Jakobs. Auch habe die Linke-Fraktion den Mitarbeitern des Vereins mit ihrem Agieren keinen Gefallen getan. Er warne alle davor, „sich von der PDS in arbeitsrechtlichen Fragen beraten zu lassen“, sagte Jakobs. Das könne die Linke ebenso wenig wie Sozialberatung.

Mitte vergangenen Jahres hatte die für das Tierheim zuständige Beigeordnete Elona Müller (parteilos) angekündigt, das „Pfötchenhotel“ in Beelitz mit der Aufnahme und Betreuung von Potsdamer Fundtieren zu beauftragen. Der Betreibervertrag für das Potsdamer Tierheim mit dem TSV lief zum Jahresende 2007 aus. Als der Tierschutzverein vor drei Jahren den Tierheimbetrieb übernahm, hatte er auch die vormals städtischen Beschäftigten eingestellt. Jetzt müsse die Stadt diese Mitarbeiter wieder zurücknehmen, habe die Linke-Fraktion den Betroffenen gesagt. Das sei mitnichten so, konterte Jakobs. Die Stadt fühle sich moralisch in der Pflicht, rechtlich aber sei die Behauptung nicht haltbar, so der Oberbürgermeister.

Inzwischen wurde der Tierheimbetrieb öffentlich ausgeschrieben. Sei damit garantiert, dass die Tierauffangstation nur in Potsdam sein dürfe, fragte Brigitte Oldenburg. Der Ausschreibungstext sei so formuliert, sagte Beigeordnete Müller, dass der Tierheimbetrieb auf dem Gebiet der Landeshauptstadt zu erfolgen hat. Ein geeignetes Grundstück werde von der Verwaltung bereitgestellt oder vom potenziellen Bieter selbst beigebracht. Nicola Klusemann

Nicola Klusemann

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