Landeshauptstadt: Sperrstunde auf der Freundschaftsinsel?
In seinem Vandalismus-Tagebuch zählt Inselgärtner Jörg Näthe 26 größere Vorfälle in drei Monaten auf
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In seinem Vandalismus-Tagebuch zählt Inselgärtner Jörg Näthe 26 größere Vorfälle in drei Monaten auf Innenstadt - Sperrstunde ab 22 Uhr soll den Vandalismus auf der Freundschaftsinsel einschränken. Nachdem der Foerster-Garten auf der Insel seit der Bundesgartenschau mit einem Zaun versehen ist, will Inselgärtner Jörg Näthe seit längerem die kompletten Insel in den Abendstunden sperren lassen. Damit der Vandalismus keine Chance mehr hat. Dafür bekommt er nun Unterstützung von Seiten eines Stadtverordneten. Volkmar Näder (CDU) will einen Antrag in die Fraktion und womöglich dann in die Stadtverordnetenversammlung einbringen, der die Schließung der Insel in den Abendstunden vorsieht. Das Vandalismus-Tagebuch des Inselgärtners soll dabei als Argumentationsgrundlage dienen. Allein in den letzten drei Sommermonaten hat es darin 26 Eintragungen nach Sachbeschädigungen gegeben. Zuletzt einer von Montag, dem 29. August: „2 weiße Bänke total zerstört! Schaden pro Bank 1250 Euro.“ Der neueste ist jedoch nicht der größte Schadensfall in einer langen Liste von Graffiti über Schmierereien bis hin zu kaputten Bänken und zerschlagenen Fensterscheiben. Drei Scheiben an der Zahl wurden Anfang dieses Monats am Ausstellungspavillon zerstört, deren Reparatur kostet 3300 Euro. Weitere 1500 Euro mussten beispielsweise für die neue Wasserpumpe auf dem Kinderspielplatz – die andere wurde von Unbekannten abmontiert – ausgegeben werden. Nochmal so viel kosten die ständigen Reparaturen am beschädigten Inventar des Erholungsortes. Bänke und Papierkörbe sind nach diversen abendlichen und nächtlichen Attacken kaum noch zu finden, nun liegt der Müll auf dem Grün der Insel. Durch die Blumenbeete am Eingang sind Furchen gezogen, die Markierungen der Pflanzen liegen häufig im Garten Foersters verteilt. Auch die beiden Torhäuser wurden bereits zweimal mit Graffiti besprüht, trotz Säuberung sind die Spuren noch zu erkennen. Wie es morgens auf der Insel teilweise aussieht, weiß Volkmar Näder. Der Stadtverordnete joggt über die Insel und will sich nun für mehr Sauberkeit an diesem Ort einsetzen. Das Tagebuch der Schäden aus dem letzten Jahr wird gerade abgeschrieben und soll Näder übergeben werden. Schon oft gab es Bemühungen von Inselgärtner Jörg Näthe, die Nutzungszeiten zu begrenzen. Eine diskutierte Videoüberwachung wäre mit 30 000 Euro jedoch zu teuer. Nun könnte eine politischer Beschluss das Dösen im Gras an lauen Sommerabenden beenden. Einige Kiffer hat die Polizei am 2. August kontrolliert, zwei Pappkartons mit Utensilien wurden dabei sichergestellt. Randaliert hatten sie nicht. jab
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