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Sport: Spiel der Wahrheit

Fußball-Oberliga-Spitzenreiter SV Babelsberg 03 empfängt morgen Verfolger Berlin Ankaraspor Kulübü 07

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Martin Neubert hofft, dass ihn Rücken und Rippen nicht doch noch ausbremsen. Neubert will unbedingt dabei sein, wenn Spitzenreiter SV Babelsberg 03 morgen im Oberliga-Spitzenspiel den zwei Punkte schlechteren Tabellenzweiten Berlin Ankaraspor Kulübü 07 empfängt (14 Uhr, Karl-Liebknecht-Stadion). Nach einem Magen-Darm-Infekt stoppten ihn zu Wochenbeginn aber Rippenbeschwerden, „und der Rücken schmerzt auch noch“, erzählte Babelsbergs Abwehrrecke gestern. Am Mittwoch trainierte der 25-Jährige erstmals wieder mit. „Noch mit angezogener Handbremse. Mal sehen, wie ich die Belastung wegstecke“, meinte Neubert. „Bis zum Sonnabend will ich aber wieder fit werden, denn in diesem wichtigen Spiel will ich dabei sein.“

Das hofft auch sein Trainer Rastislav Hodul. „Personell haben wir keine Probleme. Ich gehe davon aus, dass auch Martin auflaufen kann“, sagt der Coach. Schließlich ist 1,94-Meter-Mann Neubert ein wichtiges Glied in Babelsbergs Vierer-Abwehrkette, die entscheidend mit dazu beitrug, dass der SVB in dieser Saison noch ohne Oberliga-Gegentor dasteht und im DFB-Pokal sogar Zweitligist FC Hansa Rostock 2:1 bezwang. Babelsbergs Defensive wird auch morgen besonders gefordert sein. Mit dem BAK kommt schließlich die mit 14 Saisontoren bislang treffsicherste Mannschaft der Staffel an den Babelsberger Park, die mit Ibrahim Türkkan außerdem den momentan besten Torschützen (sechs Treffer) in ihren Reihen hat.

„Türkkan kenne ich schon aus früheren Spielen“, sagt Neubert zu dieser Herausforderung. „Er ist sicher einer der besseren Stürmer in dieser Liga, aber Angst muss man vor ihm nicht haben.“ Der aus Cottbus stammende Neu-Nulldreier, der im Sommer vom MSV Neuruppin nach Babelsberg kam, glaubt, „dass sich unsere Viererkette sehr gut zusammen gefunden hat“. Auch er selbst sei schnell im SVB angekommen, erzählte Neubert. „Woanders habe ich zum Einleben immer ein bisschen länger gebraucht, aber hier habe ich mich vom ersten Tag an wohl gefühlt. Die Mannschaft stimmt, die Fans sind toll, und Babelsberg ist ein wirklicher Fußball- Verein, bei dem es mir Spaß macht und mit dem ich aufsteigen will.“

Für dieses Saisonziel soll nun auch das Spitzenspiel gewonnen werden. „Mit einem Sieg könnten wir uns in der Tabelle ein bisschen weiter von der Konkurrenz absetzen und uns weiteren Respekt erarbeiten“, glaubt Neubert. Und Mannschaftskamerad Aymen Ben-Hatira erklärt: „Wir haben in den bisherigen Spielen viel Selbstvertrauen getankt, was aber nicht zu Überheblichkeit führen darf. Diese Gefahr sehe ich nicht, und jetzt zu Hause müssen wir ganz einfach gegen den BAK gewinnen.“ Ben-Hatira war im letzten Halbjahr noch selbst für den BAK auf Torejagd gegangen, und der bislang zweifache Saison-Torschütze gesteht: „Etwas Besseres als ein Tor gegen seinen Ex-Verein könnte es nicht geben.“

„Wir werden auf Sieg spielen“, kündigte auch Rastislav Hodul an, der davon ausgeht, dass der Gegner ebenfalls offensiv spielen wird. „Die Berliner werden sich bei uns nicht verstecken, was uns entgegenkommen könnte“, erklärte der Coach, der den BAK mehrmals beobachtete und dies so bilanziert: „Das ist eine sehr gute Truppe mit mehreren Spielern, auf die wir besonders aufpassen müssen. Das wird ein Spiel der Wahrheit. Gegen den BAK werden wir sehen, wo wir in der Oberliga wirklich stehen.“

Der BAK 07 war in diesem Sommer vom 1907 gegründeten Berliner Athletik-Klub in Berlin Ankaraspor Kubülü umbenannt worden, weil ihn seitdem eine enge Kooperation mit dem BB Ankaraspor verbindet. Der momentane Tabellenzehnte der ersten türkischen Liga investierte in den Berliner Traditionsverein und betrachtet ihn auch als Talenteschmiede. „Dieses Interesse motiviert meine Spieler natürlich“, weiß BAK-Trainer Thomas Herbst. Für morgen soll sich BAK-Präsident Ahmet Gökcek im Karl- Liebknecht-Stadion angesagt haben; der Sohn des Bürgermeisters von Ankara, Melih Gökcek, fliegt dazu extra ein. Ibrahim Türkkan wird dies sicher beflügeln – Martin Neubert und seine Mannschaftskameraden aber auch.

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