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Sport: Spiel mit Achtungszeichen
Turbine Potsdam trifft morgen in der zweiten Runde des DFB-Pokals auswärts auf die SGS Essen
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Bernd Schröder erinnert an zwei Ausrufezeichen der SGS Essen, dem morgigen Gegner des 1. FFC Turbine Potsdam in der zweiten Runde des DFB-Pokals (14.00 Uhr). Das erste Achtungszeichen, das der Turbine-Chefcoach im Kopf hat, setzten die Essener in der vergangenen Saison: 1:0 schlugen sie damals im schmucken „Stadion Essen“ die Potsdamerinnen, deren letztjährigen Titelambitionen damit endgültig begraben wurden. Das jüngste Ausrufezeichen der Essener Truppe ist erst 14 Tage alt und steht hinter dem 1:1-Unentschieden beim Liga-Primus 1. FFC Frankfurt. „Wir werden also auf einen selbstbewussten Gegner treffen“, ist sich Schröder bewusst.
Doch setzt der 71 Jahre alte Fußballlehrer zugleich das dritte Ausrufezeichen, das er in diesem Fall für seine Mannschaft beansprucht: „Wir wollen in dieser Saison alle möglichen Titel holen!“ Daher werde die Reise ins Ruhrgebiet unter der klaren Zielstellung angetreten, mit einem Sieg die nächste Runde zu buchen. Vor Selbstbewusstsein mangle es Schröders Mannschaft ohnehin nicht nach dem klaren 7:0 im zweiten Saisonspiel in Sindelfingen. Und den letzten Schuss Überzeugung impft Schröder seiner jungen Truppe regelrecht ein: „Wir haben das Potenzial.“
Zu ihrem ersten Einsatz nach einer Verletzungspause könnte Ada Hegerberg kommen, die Schröder für eine „Super-Stürmerin“ hält. Zudem baut er auf vertraute Kräfte wie die Schottin Lisa Evans, die Schwedin Antonia Göransson und auch Neuzugang Lia Wälti aus der Schweiz, die trotz ihrer Länderspieleinsätze unter der Woche gut erholt sein sollten für den Pokalfight. Nach der intensiven und umfangreichen Saisonvorbereitung mit 102 Trainingeinheiten in sieben Wochen, was Schröder selbst für weltweit einmalig hält, sollte ein schnelles Regenerationsvermögen ausgeprägt sein. „Wir sind jedenfalls sehr gut vorbereitet“, meint Schröder. „Jetzt kommt es darauf an, dass die Spielerinnen ihr Vermögen auch abrufen. Das ist Kopfsache.“
Dass sich die Essener Spielerinnen den Respekt der Potsdamerinnen durch ihren 1:0-Sieg in der Vorsaison erarbeitet haben, kann Sara Doorsoun bestätigen. Die Mittelfeldspielerin hat in der vergangenen Spielzeit 14 Spiele für Turbine gemacht, jetzt spielt sie in Essen. „Wir werden selbstbewusst ins Spiel gehen“, kündigte sie in einem Interview auf DFB.de an. Als Ex-Potsdamerin anvancierte Doorsoun in den vergangenen Tagen zur wichtigen Informantin für Essens Trainer Markus Högner, der sich regelmäßig nach der Taktik, den Stärken und Schwächen von Turbine erkundigt habe. „Im Training sind wir jetzt seit zwei Wochen hochkonzentriert, weil wir wissen, dass wir 100 Prozent geben müssen. Nur dann haben wir die Chance, eine Runde weiter zu kommen“, sagte Doorsoun.
Im Vorjahr scheiterte das Weiterkommen bereits in der zweiten Runde – gegen Turbine Potsdam. 5:3 endete der Pokalkrimi im Karl-Liebknecht-Stadion. Dass beide Teams nach einem Freilos für die erste Pokalrunde nun zum einzigen Aufeinandertreffen zweier Erstligisten bereits in der zweiten Runde antreten, war nicht unbedingt der Wunsch von Bernd Schröder. Doch von Hadern keine Spur: „Wir haben gar keine andere Wahl“, sagt er. Auch hinter diesen Satz lässt sich getrost ein Ausrufezeichen setzen.
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