Sport: „Spiele in Babelsberg sind etwas Besonderes“ Der FC Hansa Rostock II kommt zum Spitzenspiel, Trainer Thomas Finck im Interview
Herr Finck, der SV Babelsberg könnte bei optimalem Verlauf des 26. Spieltages in der Fußball-Oberliga Nord den mit dem Aufstieg in die Regionalliga verbundenen Titelgewinn feiern.
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Herr Finck, der SV Babelsberg könnte bei optimalem Verlauf des 26. Spieltages in der Fußball-Oberliga Nord den mit dem Aufstieg in die Regionalliga verbundenen Titelgewinn feiern. Wie werden Sie Ihr Team auf diesen Umstand einstimmen?
Es ist immer wieder ein Erlebnis für meine Jungs, in Babelsberg vor vergleichsweise großer Kulisse anzutreten. Ich werde nicht viel reden müssen, jeder meiner Spieler wird sich dort zeigen wollen. Bei uns kommen doch kaum mehr als 100 Besucher zu den Heimspielen. Wir sind uns einig, dass es nicht so prickelnd wäre, würden die Babelsberger und ihre Anhänger ausgerechnet gegen uns Gelegenheit zum vorzeitigen Feiern bekommen. Das kann ruhig noch ein bisschen warten.
Im Gegensatz zu den Vorjahren hat der FC Hansa für seine „Zweite“ einen Lizenzantrag für die Regionalliga gestellt...
Wir begegneten damit erst einmal nur der Spielklassenreform des DFB. Der Anreiz war dadurch einfach ungleich größer als in den vergangenen Jahren. Stellen Sie sich vor, den Babelsbergern wäre auch diesmal wieder in der Rückrunde die Luft ausgegangen und keiner hätte dann bereit gestanden und ebenfalls die Papiere eingereicht. Wir wollten einfach nur dieser Peinlichkeit entgehen.
Wird der FC Hansa in etwa mit der Formation in die Partie gehen, die vor einigen Tagen Motor Eberswalde mit 6:1 bezwang?
Das hängt davon ab, ob es für unseren Lizenzbereich für das Heimspiel gegen TuS Koblenz Abstellungen geben wird. Warten wir mal ab, was Frank Pagelsdorf und Timo Lange beschließen werden. Ich persönlich rechne nicht damit, dass sich unsere personelle Situation gegenüber der Vorwoche wesentlich ändert. Aktuell trainieren mit Patric Klandt, Dirk Jonelat, Martin Pohl und Anton Müller vier Spieler im Bundesliga-Kader. Sie haben gehörigen Anteil daran, dass wir in der Oberliga seit nunmehr elf Punktspielen ungeschlagen sind.
Wer über den FC Hansa redet, kommt natürlich nicht am spannenden Aufstiegskampf in der 2. Bundesliga vorbei. Drei Spiele verbleiben noch. Der klare Vorsprung auf Platz vier ist zusammengeschmolzen. Was meinen Sie, passiert jetzt nach dem 0:0 in Essen?
Ich bin mir sicher, dass 16 andere Zweitligisten in der jetzigen Situation liebend gern mit uns tauschen würden. Wir alle hier im Verein glauben fest daran, dass es funktioniert. Wir haben noch zwei Heimspiele und treten noch bei 1860 München an. Der FC Hansa hat alle Trümpfe in der Hand.
Zurück zur Oberliga. Der FC Hansa II ist derzeit mit 52 Punkten Tabellenzweiter und verfügt über die beste Tordifferenz aller Mannschaften....
Ich persönlich bin sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf dieser Saison. Unsere finanziellen Möglichkeiten lassen uns nur wenig Spielraum. Als Ausbildungsmannschaft, als die wir uns ja immer schon verstanden haben, sind wir auf gutem Weg, Sehen Sie sich doch nur die Entwicklung an, die Zafer Yelen hier in den letzten anderthalb Jahren genommen hat. Er ist derzeit derjenige, an dem sich unser Nachwuchs orientieren kann.
Haben Sie den SVB in jüngerer Vergangenheit einmal beobachtet?
Ich war beim Spiel gegen Torgelow im Karl-Liebknecht-Stadion dabei. Mir ist nichts aufgefallen, was uns ängstigen müsste. Zur taktischen Ausrichtung nur soviel: Wir wollen uns nicht zu sehr am Gegner orientieren. Wir leben vom temposcharfen Laufspiel und wollen mit unserem Stil unseren Beitrag zu einem ansehnlichen Fußballspiel leisten. Mein Gefühl sagt mir, dass die Zuschauer am Sonnabend ein Spiel zu sehen bekommen, das weit über dem in dieser Spielklasse üblichen Schnitt liegt.
Das Gespräch führte Thomas Gantz.
Thomas Finck (37) ist seit Herbst 2005 verantwortlicher Trainer des FC Hansa Rostock II. Übermorgen gastiert er mit dem Tabellenzweiten im Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion.
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